Gaumen- und Naturfreuden mit Erica Bänziger
Lauch - «Winterspargel» mit Heilwirkung: Die zur Familie der Liliengewächse gehörende weissgrüne Stange kann mehr, als man ihr zutraut.
Der Verwandte des Knoblauchs ist nicht mehr aus dem Gemüseangebot wegzudenken. Das zeigen zahlreiche Rezepte, in denen der heilkräftige und schmackhafte Lauch sogar die Hauptrolle spielt. So zum Beispiel beim Waadtländertopf und der Lauchwähe; aber auch beim Pot-au-feu oder in der Bündner Gerstensuppe. Fein geschnitten, isst er sich roh zur Abwechslung auch als Salat. Gedämpft, noch lauwarm, mariniert mit einer Sauce Vinaigrette, ist die weissgrüne Stange als Vorspeise eine Delikatesse!
Die Herkunft des Porrees, wie man ihn auch nennt, ist schwer auszumachen. Man vermutet seine Heimat rund um das Mittelmeer und in Vorderasien. Zu uns kam er wahrscheinlich von Italien aus über den Gotthard. Da der robuste Lauch an seinem Standort nur relativ wenig Anforderungen stellt, wird er heute in den meisten europäischen Ländern für den Eigenbedarf meist im Freiland angebaut. Einzig für ganz frühe Ernten kultiviert man ihn unter Folientunnels. Eine Spezialität ist zudem der Bleichlauch: Man pflanzt ihn in tiefe Furchen und häuft während seines Wachstums Erde auf – das bleicht ihn auf natürliche Weise.
Lauch schmeckt nicht nur, er hat auch etwas zu bieten. Reichlich Mineralstoffe zum Beispiel, einen hohen Kalzium- und Eisengehalt, auch die als Antioxidantien wirkenden Vitamine A, E und C und die für die Nerven wichtigen B-Vitamine. Regelmässiger Genuss fördert demnach Knochenwachstum, Blutbildung, Robustheit, und weil Lauch sogar Schwefel in sich trägt, wirkt er auch heilend und infektionshemmend. Wer es mit den Bronchien hat, erfreut sich seiner schleimlösenden Wirkung. Da Lauch die Tätigkeit der Niere unterstützt, hilft er auch beim Entschlacken, was der Bildung von Nierensteinen entgegenwirkt. Ein rundum gesundes Wintergemüse also, dieser «Winterspargel».
Aufgrund seiner vielseitigen Heilwirkungen wurde der Lauch schon im Altertum von Hippokrates und Diskurides zur Behandlung von verschiedenen Krankheiten empfohlen. Auch Kräuterpfarrer Johann Künzle empfahl bei Insektenstichen und rheumatischen Beschwerden das Auflegen von zerquetschten Lauchblättern. Lauch soll gemäss alten Überlieferungen aber noch mehr als nur die Gesundheit fördern. Er soll auch die Sexualkraft stärken, weshalb schon der römische Kaiser Nero Unmengen davon gegessen haben soll.
______________
Erica Bänziger lebt im Tessin, ist Ernährungsberaterin, gibt Kochkurse und schreibt Kochbücher.
Zuletzt erschienen: Vegan mediterran – genussvoll rund ums Mittelmeer. 2014, Fona-Verlag, 128 S. , Fr. 24.80
www.ericabänziger.ch
Die Herkunft des Porrees, wie man ihn auch nennt, ist schwer auszumachen. Man vermutet seine Heimat rund um das Mittelmeer und in Vorderasien. Zu uns kam er wahrscheinlich von Italien aus über den Gotthard. Da der robuste Lauch an seinem Standort nur relativ wenig Anforderungen stellt, wird er heute in den meisten europäischen Ländern für den Eigenbedarf meist im Freiland angebaut. Einzig für ganz frühe Ernten kultiviert man ihn unter Folientunnels. Eine Spezialität ist zudem der Bleichlauch: Man pflanzt ihn in tiefe Furchen und häuft während seines Wachstums Erde auf – das bleicht ihn auf natürliche Weise.
Lauch schmeckt nicht nur, er hat auch etwas zu bieten. Reichlich Mineralstoffe zum Beispiel, einen hohen Kalzium- und Eisengehalt, auch die als Antioxidantien wirkenden Vitamine A, E und C und die für die Nerven wichtigen B-Vitamine. Regelmässiger Genuss fördert demnach Knochenwachstum, Blutbildung, Robustheit, und weil Lauch sogar Schwefel in sich trägt, wirkt er auch heilend und infektionshemmend. Wer es mit den Bronchien hat, erfreut sich seiner schleimlösenden Wirkung. Da Lauch die Tätigkeit der Niere unterstützt, hilft er auch beim Entschlacken, was der Bildung von Nierensteinen entgegenwirkt. Ein rundum gesundes Wintergemüse also, dieser «Winterspargel».
Aufgrund seiner vielseitigen Heilwirkungen wurde der Lauch schon im Altertum von Hippokrates und Diskurides zur Behandlung von verschiedenen Krankheiten empfohlen. Auch Kräuterpfarrer Johann Künzle empfahl bei Insektenstichen und rheumatischen Beschwerden das Auflegen von zerquetschten Lauchblättern. Lauch soll gemäss alten Überlieferungen aber noch mehr als nur die Gesundheit fördern. Er soll auch die Sexualkraft stärken, weshalb schon der römische Kaiser Nero Unmengen davon gegessen haben soll.
______________
Erica Bänziger lebt im Tessin, ist Ernährungsberaterin, gibt Kochkurse und schreibt Kochbücher.
Zuletzt erschienen: Vegan mediterran – genussvoll rund ums Mittelmeer. 2014, Fona-Verlag, 128 S. , Fr. 24.80
www.ericabänziger.ch
20. Dezember 2014
von:
von:
- Anmelden oder Registieren um Kommentare verfassen zu können