Atomkrater für den Frieden

Wer trägt die Alleinschuld an der deutschen Teilung, dem Kalten Krieg und dem Rüstungswettlauf? Nicht die Sowjets. Ein Dokumentarfilm klärt auf.

Nach offizieller Lesart tragen die Sowjets bis heute die Alleinschuld an der deutschen Teilung, dem Kalten Krieg und dem Rüstungswettlauf. Doch so war es nicht, wie der Dokumentarfilm «Krater für den Frieden» der Journalistin und Filmemacherin Gaby Weber zeigt.

 «Es geht um den gescheiterten Abrüstungsgipfel in Paris von 1960. Dort sollte auf Vorschlag der Sowjetunion ein Ende der Atomtests und die Wiedervereinigung eines neutralen Gesamtdeutschlands beschlossen werden.» Die Konferenz scheiterte angeblich wegen eines Wutanfalls von Chruschtschow. In Wirklichkeit aber, so Weber weiter, habe die US-Regierung die Abrüstung und ein neu­trales Gesamtdeutschland verhindern wollen. «Sie richteten dafür einen Einsatzstab ein, den Joint Chiefs of Staff, in dem die ganzen Dunkelmänner von CIA, Atomkommission und den Generälen sassen. Und die hatten einen Masterplan, bestehend aus mehreren Provokationen. Die erste war das CIA-Spionageflugzeug, das sie absichtlich auf einer Höhe nach Russland einfliegen liessen, die es der sowjetischen Flugabwehr unmöglich machte, es nicht abzuschiessen. Und dann machten Sie zeitgleich Atomtests.»

Am 16. Mai 1960 wurde in Paris feierlich der Abrüstungsgipfel eröffnet, und – so die Journalistin weiter – «am selben Tag fliegen in Argentinien mehrere Atomwaffen-Träger ein, um dort illegale Tests zu veranstalten. Daraus machte man auch gar kein Geheimnis, es stand in den Zeitungen.»
Laut Film lösten die Atomtests in Chile, auf der anderen Seite der Anden, das stärkste je gemessene Erdbeben aus – mit 9,5 Punkten auf der Richter-Skala; ein Tsunami erreichte Hawaii und die Philippinen und forderte Tausende von Opfern und Millionen von Obdachlosen. Doch die USA leugnen bis heute ihre Verantwortung für die Katastrophe. 

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Der Film ist auf youtube unter seinem Titel zu finden. Das ganze Gespräch zwischen Gaby Weber und Jens Wernicke ist auf www.nachdenkseiten.de nachzulesen.
09. Juli 2016
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