„Ich dachte, ich würde überfallen“, sagte Ali Abunimah, als er am vergangenen Freitag auf dem Zürcher Flughafen von Agenten in Zivil, festgehalten, verhört und später in Auslieferungshaft gesteckt wurde.
Ali Abunimah – mit amerikanischem Pass – ist Gründer und Direktor der «Electronic Initifada» einer der wichtigsten Informationsplattformen mit der palästinensischen Sicht das Nahost-Konflikts. Er hätte in Zürich vor Solidaritätsgruppen für Palästina sprechen sollen.
Zu keinem Zeitpunkt wurden ihm die Gründe für die Verhaftung vorgelegt. Im Beisein seines Anwalts erklärte die Polizei Abunimah später, dass gegen ihn am Freitag - dem Tag seiner Einreise - ein Einreiseverbot verhängt wurde, „um die innere und äußere Sicherheit der Schweiz zu schützen“.
Das Einreiseverbot wurde von der Fedpol auf Antrag des Zürcher Sicherheitsdirektors Mario Fehr erlassen. Bis zu seiner Ausschaffung am Montag verweigerten die Behörden Abunimah den Kontakt mit seiner Familie. Er nahm in dieser Zeit auch keine feste Nahrung zu sich.
In nachfolgenden Video erzählt Abunimah von seinen Erlebnissen in der Schweiz.
Deutschland drohte dem palästinensisch-amerikanischen Journalisten bereits im vergangenen August mit Gefängnis, weil er für ein deutsches Publikum über Zoom eine Rede über die Rolle Israels im Gaza-Krieg gehalten hat.
Im vergangenen Jahr führte die britische Polizeit unter Anwendung von „Antiterror“-Befugnissen bei Asa Winstanley, einem Mitarbeiter der Electronic Intifada, eine Hausdurchsuchung durch und beschlagnahmte Computer und Telefon.
In keinem Krieg werden so viele Journalisten wie im Gaza-Krieg getötet. Das «Committee to Protect Journalists» sieht ein Muster in den systematischen Tötungen.