Antje Vollmer verstorben
In ihrem politischen Vermächtnis schrieb die Grüne: «Was hat die heutigen Grünen verführt, all das aufzugeben für das blosse Ziel, mitzuspielen beim grossen geopolitischen Machtpoker, und dabei ihre wertvollsten Wurzeln als lautstarke Antipazifisten verächtlich zu machen?»

Antje Vollmer, die Grünen-Politikerin, ist am Mittwoch kurz vor ihrem 8o. Geburtstag gestorben. Die 1943 im westfälischen Lübbecke geborene Theologin, wurde 1994 zur ersten grünen Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags gewählt. Sie nannte das eine «symbolische Grenzüberschreitung».

Sie blieb innerhalb der Grünen immer unbequem und unberechenbar ihrem Gewissen verantwortlich. So setzte sie sich unter anderem für einen Empfang des Dalai Lama in Deutschland ein, auch für eine Begnadigung der noch inhaftierten RAF-Häftlinge. Schon Ende 2014, kurz nach der Besetzung der Krim durch Russland, hatte sie  einen Appell unterzeichnet, der vor einem Krieg mit Russland warnte.

Zuletzt unterstützte Antje Vollmer die Friedensinitiative zum Ukraine-Krieg von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht. Ihr politisches Vermächtnis schloss sie mit den Worten: «Heute aber gilt: Wer die Welt wirklich retten will, diesen kostbaren einzigartigen wunderbaren Planeten, der muss den Hass und den Krieg gründlich verlernen. Wir haben nur diese eine Zukunftsoption.»