Baltikum: Gewaltfreier Aufstand - Alternative zum Bürgerkrieg
Am 23. August 1989, vor 20 Jahren, bildeten zwei Millionen Menschen eine 600 Kilometer lange Menschenkette von Tallinn in Estland nach Riga in Lettland bis nach Wilna in Litauen. Diese Menschenkette war ein Höhepunkt des gewaltlosen Kampfes der baltischen Bevölkerung für die Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Die Menschenkette im Baltikum erinnerte an den Hitler-Stalin Pakt der am 23. August 1939, vor 70 Jahren, abgeschlossen wurde. Mit dem geheimen Zusatzprotokoll in diesem Vertrag wurde das Schicksal der baltischen Staaten besiegelt. Estland, Lettland und Litauen kamen mit diesem Abkommen unter die sowjetische Knute. Dieser Pakt mit Stalin hinderte Hitler jedoch nicht daran, die Sowjetunion später anzugreifen und die baltischen Staaten zu besetzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Balten wieder unter russische Herrschaft, sie gehörten nun zur Sowjetunion, wie es im Hitler Stalin Pakt festgeschrieben wurde. Widerstand wurde brutal unterdrückt und viele Menschen des Baltikums wurden umgebracht und in Konzentrationslager in Sibirien deportiert.
Unto Vesa, ein Forscher des Tampere Peace Research Institute in Finnland kommentierte vor einigen Jahren in einem Gespräch mit mir den erfolgreichen Kampf der Balten wie folgt: „Der friedliche Kampf für die Unabhängigkeit, oder der gewaltlose Widerstand in den baltischen Staaten war der Schlüssel zu ihrer Unabhängigkeit. Man muss sagen, dank einigen positiven, vielleicht temporären Bedingungen war dies möglich. Die sowjetischen Streitkräfte versuchten den Widerstand in Litauen mit Gewalt zu brechen, wie sie es im Süden, in Georgien und anderswo machten. Sie wendeten Gewalt an. Aber in den baltischen Staaten verhielt sich die Bevölkerung sehr, sehr friedlich, sie gab keinen Anlass zu einer Provokation. Speziell in Estland und Lettland war es für die sowjetischen Streitkräfte unmöglich Gewalt anzuwenden, da der Widerstand so klar gewaltlos und zivil war. Wahrscheinlich gab es auch Warnungen von den Westmächten in dieser Region keine Gewalt anzuwenden, wie ich vermute. Der Widerstand der baltischen Bevölkerung hatte auch einige internationale Unterstützung, in den nordischen Staaten und ich glaube auch anderswo in Westeuropa.“
Der Berliner Friedensforscher Theodor Ebert, der die Bewegung im Baltikum in der Zeit der Unabhängigkeitsbewegung vor Ort beratend beobachtete, fand dort erneut eine Bestätigung, dass der gewaltlose Kampf erfolgreich sein kann. Ebert veröffentliche schon 1972 die Studie "Gewaltfreier Aufstand - Alternative zum Bürgerkrieg", (auch als Taschenbuch publiziert), eine Studie die gerade heute in unserer so gewaltgläubigen Zeit, der Terroristen à la Al Kaida und des weltweiten Krieges gegen den Terror, aktuell sein müsste. Ebert war den auch sehr enttäuscht, als die Balten kurz nach ihrer Unabhängigkeit daran gingen eigene Armeen aufzubauen.
Unto Vesa, ein Forscher des Tampere Peace Research Institute in Finnland kommentierte vor einigen Jahren in einem Gespräch mit mir den erfolgreichen Kampf der Balten wie folgt: „Der friedliche Kampf für die Unabhängigkeit, oder der gewaltlose Widerstand in den baltischen Staaten war der Schlüssel zu ihrer Unabhängigkeit. Man muss sagen, dank einigen positiven, vielleicht temporären Bedingungen war dies möglich. Die sowjetischen Streitkräfte versuchten den Widerstand in Litauen mit Gewalt zu brechen, wie sie es im Süden, in Georgien und anderswo machten. Sie wendeten Gewalt an. Aber in den baltischen Staaten verhielt sich die Bevölkerung sehr, sehr friedlich, sie gab keinen Anlass zu einer Provokation. Speziell in Estland und Lettland war es für die sowjetischen Streitkräfte unmöglich Gewalt anzuwenden, da der Widerstand so klar gewaltlos und zivil war. Wahrscheinlich gab es auch Warnungen von den Westmächten in dieser Region keine Gewalt anzuwenden, wie ich vermute. Der Widerstand der baltischen Bevölkerung hatte auch einige internationale Unterstützung, in den nordischen Staaten und ich glaube auch anderswo in Westeuropa.“
Der Berliner Friedensforscher Theodor Ebert, der die Bewegung im Baltikum in der Zeit der Unabhängigkeitsbewegung vor Ort beratend beobachtete, fand dort erneut eine Bestätigung, dass der gewaltlose Kampf erfolgreich sein kann. Ebert veröffentliche schon 1972 die Studie "Gewaltfreier Aufstand - Alternative zum Bürgerkrieg", (auch als Taschenbuch publiziert), eine Studie die gerade heute in unserer so gewaltgläubigen Zeit, der Terroristen à la Al Kaida und des weltweiten Krieges gegen den Terror, aktuell sein müsste. Ebert war den auch sehr enttäuscht, als die Balten kurz nach ihrer Unabhängigkeit daran gingen eigene Armeen aufzubauen.
27. August 2009
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