Bei steigenden Weltmarktpreisen wird der EU-Gaspreisdeckel deaktiviert
Die Gaspreisbremse erweist sich bei näherer Betrachtung als nutzloses Instrument.

Die Europäische Kommission hat ihren Vorschlag für eine europäische Gaspreisbremse vorgestellt. Genau hier aber liege das Problem, schreibt Telepolis: «Der Mechanismus soll in Zukunft aktiviert werden, wenn die monatlichen TTF-Preise zwei Wochen lang über 275 Euro liegen und die Differenz zum Weltmarktpreis für Flüssigerdgas mindestens 58 Euro beträgt. Fallen die TTF-Preise dann wieder oder ziehen die Weltmarktpreise an, wird die Preisobergrenze wieder deaktiviert».

Experten zweifeln laut Telepolis «indessen daran, dass die Preisobergrenze jemals genutzt werden wird». Ein Grund dafür liege in seiner kurzen Geltungsdauer: Stimmen die EU-Länder dem Vorschlag zu, soll die Gaspreisbremse für ein Jahr gelten.

Ein anderer Grund ist der hohe Referenzwert, der deutlich über dem aktuellen Preisniveau von etwa 120 Euro pro MWh liegt. Selbst im Sommer, als die Gaspreise in Rekordhöhen schnellten, wäre der Mechanismus wohl auch nicht ausgelöst worden, heißt es dazu in der Financial Times. Denn die Preise lagen nur etwa eine Woche über 275 Euro pro MWh.

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