Die Freie Demokratische Partei (FDP) in Deutschland möchte die Organspende reformieren. Künftig soll bereits der Herz-Kreislauf-Tod ausreichen, um Organspenden entnehmen zu können. Bisher war das nur nach einem Hirntod möglich.
Michael Lücking, Sprecher der Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin sagt dazu: «Mit der Organspende nach kontrolliertem Herz-Kreislauf-Tod könnten wir deutlich mehr Sterbenden auf der Intensivstation ihren Wunsch nach einer Organspende erfüllen.» «Kontrolliert» bedeutet dabei, dass ein Herzstillstand erwartet und lebenserhaltende Maßnahmen unterbrochen werden.
Kirsten Kappert-Gonther von den Grünen, ebenfalls Ärztin und Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, sagte dazu: Der erklärte Wille zum Spenden von Organen werde bisher nicht einmal vollständig umgesetzt. «Wenn in allen Entnahmekrankenhäusern die Zahlen der realisierten Organspenden der erfolgreichsten Krankenhäuser erreicht würden, müssten viele Menschen nicht so lange auf eine Organspende warten.» «Die geringe Zahl der Organspenden in Deutschland ist in erster Linie auf strukturelle Probleme im Gesundheitssystem zurückzuführen», ergänzte Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Linke-Gruppe.
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