Die "Letzte Generation" besetzt Flugfelder und zerstört Kulturgut - aber gegen die Vernichtung des weltweit einmaligen Gipskarstes in Südniedersachsen durch die Konzerne Knauf, Casea und Saint-Gobain gehen die selbsternannten Umweltschützer nicht vor. Dabei schreitet die Zerstörung der Naturschutzgebiete unter Aufsicht von Politik, Umweltminister Christian Meyer (Grüne), BUND und NABU wie in Ührde bei Osterode voran.
Der von Knauf über seine Tochter Rump& Salzmann betriebene Abbau des Biodiversität-Hotspots bei Ührde in Niedersachsen wurde zwar von Dr. Friedhart Knolle, Vorsitzender des BUND Regionalverbandes Westharz, bis Ende des Jahrhunderts per Vertrag in Sachen Ersatzmaßnahmen unterschrieben und somit faktisch als unumstösslich anerkannt - doch damit verstößt Knolle und der Bund für Umwelt und Naturschutz massiv gegen geltende, globale Vorstellungen: Sogenannte OECMs sollten neben der Einrichtung von Naturschutzgebieten ein wertvolles politisches Instrument im neuen globalen Biodiversitätsabkommen sein. Das fordern Forschende aus dem Bereich Naturschutz sowie Experten aus Politik und Praxis von den Mitgliedsregierungen der Biodiversitätskonvention (CBD) in einem Kommentar im hochrangigen Fachmagazin Nature. An der Publikation ist auch das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) beteiligt, das eine entsprechende Mitteilung publizierte.
Für Friedhart Knolle und den BUND, der sich bis dato trotz mehrfacher Aufrufe und Forderungen weigerte, gegen Knauf zu klagen, scheinen die jetzt in NATURE erschienenen Überlegungen nicht zu gelten.
Auch der BUND Niedersachsen und der BUND auf Bundesebene haben gegen den Dolomitabbau in einem der 30 Biodiversitäts-Hotspots bei Ührde nicht geklagt. Im Gegenteil: Mittelstand-BRICS liegen schriftliche Stellungnahmen des BUND vor, denen zufolge eine Klage weder vorgesehen, noch nötig sei.
Politisch den Abbau nicht gestoppt haben auch die GRÜNEN, darunter der derzeitige Umweltminister Christian Meyer, im niedersächsischen Landtag. Man habe die Angelegenheit auf dem Bildschirm, war die lapidare und nutzlose Antwort auf Anfrage.
Dabei lohnt es allemal, in Sachen Biodiversität auf die NATURE-Veröffentlichung und die Pressemitteilung dazu zu blicken, so Mittelstand-BRICS.