«Manchmal erklingt ein fertiges Lied mit Gitarrenbegleitung, manchmal nur monotoner Gesang». Michael Beck beschreibt, was passiert, wenn er ein «Haus einsingt». «Manchmal schreite ich schnell von Zimmer zu Zimmer, manchmal bleibe ich stehen.» Es komme ganz auf die Situation, das Haus und deren BewohnerInnen an.
Andere verbrennen vor dem Einzug in ein Haus Salbei. Michael Beck singt. Oder summt oder ist einfach still. Angefangen hat dieses ungewöhnliche Musizieren, als er selbst auf Reisen jeweils ein neues Zimmer bezog und dabei das starke Bedürfnis nach Singen verspürte. Erst zögerlich und leise, inzwischen lauter und mutiger besingt er fremde Zimmer. Das kann für den Ein- oder Auszug sein, in Todesfällen oder für eine Übergangszeremonie.
Auch sonst bewegt sich der gebürtige Fribourger Singer/Songwriter etwas ausserhalb der Norm. «An Konzerten fand ich es meistens seltsam, dass ich alleine vorne sitze und die Gäste unterhalte.» Viel schöner sei es den Raum und die Menschen darin miteinzubeziehen. Darum veranstaltete er «Mitsing-Konzerte», an denen die vorgetragenen Songs mit Kraftliedern, Mantras und Improvisationen verwoben wurden. Inzwischen ist ihm aber auch diese Form zu eng geworden. Viel lieber ist ihm, wenn sich das Mitsingen, Mitsummen, Mitwippen der Anwesenden aus dem offenen Raum ergibt. Eine Kostprobe seines Schaffens gibt er uns am nächsten Zeitpunkt-Apéro.




Michael Becks neue CD «Black Sheep» enthält zehn herzerwärmend fragil klingende Folksongs, die an eine Zeit erinnern, in der sich barbusige Frauen Blumen in die Haare flochten. www.michael-beck.ch