Der Verzicht auf jegliche Diplomatie im Ukraine-Konflikt war falsch
Wie lange werden sich die EU-Eliten noch gegen die Wirklichkeit aufbäumen?

Roger Köppel analysiert auf «Die Weltwoche» die Reaktion Europas auf die Friedensbemühungen von USA und Russland. Zu lange hätte man die Verteidigung vernachlässigt, auch in der Schweiz. Das hätte Russlands Einmarsch in die Ukraine bewusst gemacht. Die Auf- oder Nachrüstung EU-Europas und der Schweiz sei daher überfällig, aber das vorherrschende Motiv dahinter sei falsch. Angeblich wolle Russland Europa angreifen, was Köppel bezweifelt, denn man lasse dabei die eigentlichen Kriegsursachen in der Ukraine ausser Acht. Die Russen, so argumentieren etwa die amerikanischen Professoren Jeffrey Sachs und John Mearsheimer, führten keinen Eroberungskrieg, sondern einen Abwehrkrieg gegen das Vordringen der Nato bis an die unmittelbaren russischen Grenzen. Indem man jetzt wie verrückt gegen Russland aufrüste, verschärfe man dort das Gefühl der Bedrohung. Das erhöhe eher die Wahrscheinlichkeit eines militärischen Konflikts.

Die europäischen Eliten hätten immenses politisches und finanzielles Kapital in den Ukraine-Krieg investiert, verbunden mit einer massiven Propaganda der Angstmacherei und Russenfeindlichkeit. Ihre Strategie sei aber gescheitert.


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