Die EU belohnt die Deportation von Flüchtlingen durch tunesische Behörden in die Wüste mit Finanzhilfen im Wert von weit mehr als einer Milliarde Euro.
Dies ist das Ergebnis eines Treffens von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit den Regierungen von Italien, den Niederlanden und Tunesien.

(auszugsweise von German Foreign Policy)
Laut einer Übereinkunft, die beide Seiten unterzeichneten, stellt Brüssel Tunis unter anderem 105 Millionen Euro zur Flüchtlingsabwehr sowie Kredite von 900 Millionen Euro zur Verfügung, wenn Tunesien als Gegenleistung Flüchtlinge aus Europa fernhält. Während die EU und die tunesische Regierung in den vergangenen Wochen das Papier erarbeiteten, das Brüssel zufolge als Grundlage für eine „umfassende strategische Partnerschaft“ dienen soll, deportierten die tunesischen Behörden mehrere hundert Flüchtlinge in ein Wüstengebiet und setzten sie dort schutzlos aus.

Die EU reagiert mit der Zusage der Finanzhilfen und macht sich damit, wie Amnesty International konstatiert, zur „Komplizin“ bei künftigen Verbrechen. Weitere Abkommen mit nordafrikanischen Staaten sollen folgen.

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