Dr. Sara Konrath ist Sozialpsychologin an der Indiana University und untersucht, wie sich soziale und emotionale Eigenschaften bei amerikanischen Jugendlichen im Laufe der Zeit verändern. Sie ist in ihrer Forschung zu folgenden Erkenntnissen gekommen.
Die jungen Amerikaner nicht weniger intelligent als frühere Generationen. Im Gegenteil: Die IQ-Werte sind im letzten Jahrhundert kontinuierlich gestiegen.
Die Selbstbeherrschung ist besser geworden. Zwei kürzlich durchgeführte Studien haben ergeben, dass die Kinder von heute in der Lage sind, länger auf Belohnungen zu warten als Kinder in früheren Jahrzehnten.
Die jüngere Generation ist keineswegs fauler als früher. Amerikanische Kinder verbringen mehr Zeit in der Schule, haben einen vollen Zeitplan und weniger Freizeit als früher.
Aber: die Kinder sind ausgebrannt.
Das erste Symptom von Burnout ist emotionale Erschöpfung. Stress, Depressionen und Angstzustände nehmen zu.
Das zweite Symptom von Burnout ist Zynismus oder geringes Vertrauen in andere. Der Anteil junger Amerikaner, die grundsätzlich Vertrauen in andere haben, hat sich 1972 von 32,1 Prozent auf15,4 Prozent halbiert.
Das letzte Symptom von Burnout ist das Gefühl, wenig zu leisten oder nicht selbstwirksam zu sein.
Die Burnout-Gleichung beinhaltet zu viele Erwartungen und Anforderungen sowie zu wenig Ressourcen und Unterstützung. Diese steigenden Anforderungen sind sowohl intern – z.B. unrealistische Bildungsziele und Perfektionismus – als auch extern: mehr Wettbewerb, steigende Kosten, sinkende Löhne. Konsequenz: die Jungen monetarisieren ihr Verhalten.