Die Tücken der erneuerbaren Energie
Wasserkraft, Wind- und Solarenergie sind nicht immer mit Naturschutz vereinbar.

Die Klimakrise ist nicht das einzige globale Problem mit großer lokaler Bedeutung. Parallel findet – und das großteils unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit – eine stille Biodiversitätskrise statt. Ökosysteme schrumpfen, zigtausende Arten sterben aus oder stehen kurz davor. Doch es gibt ein weiteres Problem: Klimaschutz ist nicht automatisch Naturschutz, wie auch eine vor kurzem an der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) veranstaltete Diskussionsrunde zeigte. Das berichtet der Standard.

Juristisch gesehen ist das Thema Klima- versus Naturschutz vertrackt. Selbst in Natura-2000-Gebieten, die besonderen Schutz genießen, kann eine Interessenabwägung zu Ausnahmegenehmigungen führen, etwa wenn keine Alternativlösung möglich ist. Wenn nachgewiesen wird, dass das geplante Vorhaben keine erhebliche Beeinträchtigung des ökologischen Systems zur Folge hat, kann die Genehmigung erteilt werden.

Dieselben Regelungen gelten übrigens auch außerhalb der Natura-2000-Gebiete, beispielsweise in Siedlungsgebieten. In solchen Fällen muss jedoch ein Ersatzlebensraum geschaffen werden. Die EU will zudem per Gesetzesnovelle den Bau von Windkraftanlagen erleichtern.