Drei Landtagswahlen im Osten Deutschlands haben gezeigt, dass bekannte Politiker aus den traditionellen Parteien es immer noch schaffen können, Mehrheiten für sich zu schaffen, so etwa Michael Kretschmer (CDU) in Sachsen und Dietmar Woidke (SPD) in Brandenburg, schreibt Ralf Schuler auf DIE WELTWOCHE. Aber die Gegenkräfte, die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), sprechen fast die Hälfte der Wähler an. Unter den jugendlichen Wählern hätte die AfD klar die Nase vorn.
Für die SPD sind die drei Wahlen mehr als ein Alarmsignal, konstatiert Schuler. In Brandenburg hätte die SPD durch die klare Abgrenzung von der Bundespartei und vor allem vom SPD-Bundeskanzler gewonnen. Die AfD müsse sich fragen, warum es ihr in letzter Instanz nicht gelinge, als gesellschaftliches Korrektiv auch wirklich Wahlen so klar zu gewinnen, dass an ihr nicht mehr vorbeiregiert werden kann. Die FDP sei im Osten derzeit im Grunde nicht mehr vorhanden. Im Grunde hätte die Beteiligung an der Ampelregierung im Bund die Partei ruiniert. Für die Grünen sei der Osten ebenfalls nie ein wirkliches Heimspiel gewesen. Gerade in ländlichen Regionen reagierten die Wähler noch allergischer auf Hinweise zu Heizungen, korrekten Essgewohnheiten und ökologischem Landbau als in den Städten.
Fazit Schulers: Die Deutschen sind unzufrieden, darauf würden auch die neuen kleinen Parteien und politischen Gruppierungen hindeuten.
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