Der Titel des neuen Buches von Oskar Lafontaine markiere «die sicherheitspolitische Zielsetzung dieses älter gewordenen, aber immer noch einzigartig wachen» Politikers: «Ami, it’s time to go!» Und weiter im Untertitel: «Plädoyer für die Selbstbehauptung Europas». Lafontaine redet nicht um den Brei herum. Es sei höchste Zeit für eine breite Debatte seiner Forderung. meint Nachdenkseiten-Rezensent Albrecht Müller.
«Von 1945, als uns im Westen die GIs befreiten, bis heute sind 77 (!) Jahre vergangen. Ich habe ihre Panzer in unseren Dorfstraßen und ihre Sattelschlepper, gefüllt mit Kriegsgefangenen hinter hohen Bretterwänden, noch in Erinnerung. Vieles war gut an dieser Befreiung. Aber 77 Jahre reichen, zumal mit der weiteren Präsenz unser politischer Spielraum über das erträgliche Maß hinaus eingeschränkt wird und die Kriegsgefahr wächst», schreibt Müller.
Oskar Lafontaine beschreibe unsere sicherheitspolitische Lage. «Anders als die überwiegende Mehrheit der sonstigen Zeitgenossen, die sich mit Außen- und Sicherheitspolitik beschäftigen, sieht er aus den zuvor genannten Gründen die Notwendigkeit, sich aus der Umklammerung durch die USA zu befreien. Denn ihre Präsenz in Europa und speziell in Deutschland wird für uns zunehmend zu einer Gefahr und nicht zum Anker unserer Sicherheit».