Der Energiekonzern Eon hat 2022 auch dank höherer Einnahmen aus der Atomkraft besser abgeschnitten als erwartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde vorläufigen Zahlen zufolge bei etwa acht Milliarden Euro liegen, teilte das im Dax notierte Unternehmen am Dienstag abend nach Börsenschluss in Essen mit. Das Management um Konzernchef Leonard Birnbaum hatte demnach selbst im «optimistischsten Szenario» 200 Millionen Euro weniger erwartet. Auch soll der bereinigte Konzerngewinn mit 2,7 Milliarden Euro das obere Ende der Prognose übersteigen. Die Aktie legte nachbörslich zu.
Wegen unangemessen hoher Preise hat die NRW-Kartellbehörde Eon zur Rückzahlung an Fernwärmekunden verdonnert. Das berichtet die «Rheinische Post» mit Verweis auf die Landesregierung in Düsseldorf. «Der Vergleich der für das Versorgungsgebiet Erkrath-Hochdahl mit vergleichbaren Versorgungsgebieten hat für 2017 bis 2019 ergeben, dass die Preise für Erkrath-Hochdahl über denen der Vergleichsunternehmen lagen. Deshalb wird Eon für die Jahre 2017 bis 2019 auf Basis der jeweiligen Abnahmemengen in diesen Jahren Erstattungsleistungen auszahlen», sagte ein Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums der Zeitung.
Wegen der aktuellen Energiekrise kündigte Eon neue Preiserhöhungen an: «Die Preisfindung verläuft bei uns immer nachlaufend, das heisst, dass wir erst im Folgejahr, wenn uns alle Indizes vorliegen, die Preise errechnen. Dass 2022 noch einmal deutlich teurer wird als 2021, ist jedoch vor allem aufgrund des Ukraine-Krieges und der damit einhergehenden Gaspreisentwicklung sicher», sagte der Sprecher laut dem Bericht.