England: Überwachung der Bevölkerung im grossen Stil
KI-Einsatz soll helfen, potenzielle Mörder ausfindig zu machen

In England wird die Bevölkerung mittlerweile im grossen Stil überwacht, ist im Tages-Anzeiger zu lesen. London sei schon in den Neunzigerjahren die Stadt mit den meisten Überwachungskameras in Europa pro Kopf der Bevölkerung gewesen. In einem einzigen Londoner Stadtteil wie beispielsweise in Hammersmith und Fulham seien bereits 2500 solcher CCTV-Kameras in Betrieb.

Der britische Premier Keir Starmer forciere die «Innere Sicherheit» weiter. Die britische Behörden setzten verstärkt auf Nachbarschaftspolizisten zur Bekämpfung steigender Kriminalität, was die Briten anscheinend begrüssen. Andere Formen der Überwachung würden aber kritisch gesehen, etwa die hohe Zahl der Überwachungskameras. Jetzt sollen die Gesichtszüge aller von den Kameras Erfassten mit den Datenbanken der Polizei und diverser Behörden verglichen werden. Damit könnten Verdächtige schnell identifiziert und verfolgt werden, versichere die Polizei. Diese elektronische Gesichtskontrolle samt KI-Abgleich der erfassten Bilder mit vorhandenen Dateien liessen an orwellsche Zustände denken, auch weil die kontrollierten Passanten nicht Bescheid wüssten.

Noch alarmierender sei, dass das Justizministerium nun bereits glaube, auf Überwachungsvideos potenzielle Mörder ausmachen zu können. Ein neues Regierungsprojekt stufe bereits eine halbe Million Menschen, deren Daten «aus den unterschiedlichsten Quellen» stammten, als potenziell gefährlich ein. Kritiker warnen vor steter Beeinträchtigung der Privatsphäre und fordern dringlich Schutzmassnahmen.


Lesen Sie im Zeitpunkt auch: «Safety third» - Sicherheit an dritter Stelle  vom 07.05.2023