Erdbeben: Mehr 1.000 Tote im türkisch-syrischen Grenzgebiet
Weiteres schweres Beben gemeldet. Auch von Rebellen kontrollierte Gebiete betroffen.

Nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 1.000 gestiegen. Der türkische Präsident Erdogan nannte allein für sein Land die Zahl von 912 Toten und fast 5.400 Verletzten. Aus Syrien wurden zuletzt etwa 350 Todesopfer gemeldet.

In Syrien ist die Lage unübersichtlich, weil auch von Rebellen kontrollierteGebiete betroffen sind. Inzwischen kommen Meldungen von einem weiteren Beben, dessen Stärke mit 7,5 angegeben wird. Betroffen sind demnach auch die Zentraltürkei und die syrische Hauptstadt Damaskus.

Das erste Hauptbeben mit einer Stärke von bis zu 7,9 hatte sich in der vergangenen Nacht ereignet; das Epizentrum lag in der türkischen Provinz Kahramanmaras. Dort werden die meisten Todesopfer des Landes verzeichnet. Es gab zahlreiche teils schwere Nachbeben. In der Türkei stürzten nach offiziellen Angaben rund 1.700 Häuser ein.

Der türkische Präsident Erdogan schickte Rettungskräfte aus dem ganzen Land in die Katastrophenregion. Die Arbeiten werden durch Schnee und Eis erschwert. Das Verteidigungsministerium in Ankara kündigte die Einrichtung einer Luftbrücke der Armee in das Katastrophengebiet an.

Zahlreiche Staaten und internationale Organisationen boten Hilfe an, darunter die USA, Russland und Griechenland sowie die NATO. Im Rahmen der EU-Katastrophenhilfe sind bereits erste Teams aus den Niederlanden und Rumänien auf dem Weg in die Türkei. Es ist eines der heftigsten Beben in der Region seit Jahrzehnten. Die Erschütterungen waren auch im Libanon und auf Zypern zu spüren.