Genossenschaft für Ökotextilversender Hess Natur gegründet
Alternative zu Kauf durch Finanzinvestor / Bereits mehr als 1.000 Mitgliedschafts-Interessierte
Kunden und Mitarbeiter des Ökotextilversender Hess Natur haben Mitte März gemeinsam mit Aktiven von Attac, dem Netzwerk Solidarische Ökonomie und der Kampagne für Saubere Kleidung eine Genossenschaft zur Weiterführung von Hess Natur gegründet. Die Gründungsinitiative war entstanden, als bekannt wurde, dass der Rüstungsinvestor und Private-Equity-Fonds Carlyle Hess Natur übernehmen will.
«Hess Natur ist ein Pionier im Bereich ökologisch und fair produzierter Kleidung. Das geht nicht zusammen mit einem renditegetriebenen Rüstungskonzern wie Carlyle. Wir mussten handeln», sagte Walter Strasheim-Weitz, Betriebsratsvorsitzender von Hess Natur und Vorstandsmitglied der frisch gegründeten hnGeno. «Wir wollen Hess Natur zu einem demokratischen Vorzeigeunternehmen machen», ergänzte Dagmar Embshoff, aktiv bei Attac und dem Netzwerk Solidarische Ökonomie sowie seit Donnerstag ebenfalls Mitglied des dreiköpfigen hnGeno-Vorstands. Als Genossenschaft sei Hess Natur zudem praktisch immun dagegen, von einem Finanzinvestor wie Carlyle übernommen und ausgeplündert zu werden.
Die gegründete Kooperative ermöglicht, dass jetzige und zukünftige Kunden sowie Mitarbeiter das Unternehmen gemeinsam erwerben. In Kürze soll ein Treuhandkonto eingerichtet werden, auf dem Genossenschaftsanteile ab einer Höhe von 250 Euro gesammelt werden. Den Mitgliedschafts-Interessierten gibt dies die Sicherheit, dass ihr Geld nur fliesst, wenn es tatsächlich zum geplanten Kauf kommt. «Auch Organisationen, Betriebe und Interessierte, die sich solidarisieren oder ihr Geld ethisch einsetzen möchten, können sich beteiligen», erklärte Dagmar Embshoff.
Demokratische Betriebsfortführungen durch Belegschaften, Kunden und Unterstützer sind in anderen Ländern Europas eine bekanntere Lösung und teilweise sogar finanziell gefördert. «Auch hier zu Lande brauchen wir mehr Wissen über kooperative und demokratische Wirtschaftsformen und bessere Rahmenbedingungen für sie», meinte Dagmar Embshoff.
Die junge Genossenschaft hat nun Einiges vor sich. Christina Pöttner, ebenfalls im Vorstand der hnGeno und stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von Hess Natur: «Wir werden jetzt als hnGeno offiziell unser Kaufinteresse anmelden, auch wenn eine realistische Angebotssumme von mehreren Millionen Euro natürlich noch zusammenkommen muss.» Immerhin: Mehr als 1000 Interessenten hatten sich bereits vor der Gründungsversammlung online für eine Mitgliedschaft eingetragen. Auch einzelne Lieferanten von Hess Natur und der Interessenverband Naturtextil (IVN) zeigen sich sehr offen. Täglich wächst die Zahl der Mitgliedsanfragen. Christina Pöttner: «Unser Ziel ist ehrgeizig, aber zu schaffen. Wenn Tausende in den nächsten Tagen und Wochen einsteigen und Mitglied werden, können wir Carlyle und Co. etwas entgegensetzen.»
Im Internet:
Homepage der Hess-Natur-Genossenschaft:
www.hnGeno.de
Attac-Seite «Carlyle stoppen!»
www.attac.de/carlyle-stoppen
Unterschriftenaktion «Kein Ökomäntelchen für Bombenbauer»:
http://www.attac.de/aktuell/carlyle-stoppen/aktionen/unterschriftenaktion/
«Hess Natur ist ein Pionier im Bereich ökologisch und fair produzierter Kleidung. Das geht nicht zusammen mit einem renditegetriebenen Rüstungskonzern wie Carlyle. Wir mussten handeln», sagte Walter Strasheim-Weitz, Betriebsratsvorsitzender von Hess Natur und Vorstandsmitglied der frisch gegründeten hnGeno. «Wir wollen Hess Natur zu einem demokratischen Vorzeigeunternehmen machen», ergänzte Dagmar Embshoff, aktiv bei Attac und dem Netzwerk Solidarische Ökonomie sowie seit Donnerstag ebenfalls Mitglied des dreiköpfigen hnGeno-Vorstands. Als Genossenschaft sei Hess Natur zudem praktisch immun dagegen, von einem Finanzinvestor wie Carlyle übernommen und ausgeplündert zu werden.
Die gegründete Kooperative ermöglicht, dass jetzige und zukünftige Kunden sowie Mitarbeiter das Unternehmen gemeinsam erwerben. In Kürze soll ein Treuhandkonto eingerichtet werden, auf dem Genossenschaftsanteile ab einer Höhe von 250 Euro gesammelt werden. Den Mitgliedschafts-Interessierten gibt dies die Sicherheit, dass ihr Geld nur fliesst, wenn es tatsächlich zum geplanten Kauf kommt. «Auch Organisationen, Betriebe und Interessierte, die sich solidarisieren oder ihr Geld ethisch einsetzen möchten, können sich beteiligen», erklärte Dagmar Embshoff.
Demokratische Betriebsfortführungen durch Belegschaften, Kunden und Unterstützer sind in anderen Ländern Europas eine bekanntere Lösung und teilweise sogar finanziell gefördert. «Auch hier zu Lande brauchen wir mehr Wissen über kooperative und demokratische Wirtschaftsformen und bessere Rahmenbedingungen für sie», meinte Dagmar Embshoff.
Die junge Genossenschaft hat nun Einiges vor sich. Christina Pöttner, ebenfalls im Vorstand der hnGeno und stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von Hess Natur: «Wir werden jetzt als hnGeno offiziell unser Kaufinteresse anmelden, auch wenn eine realistische Angebotssumme von mehreren Millionen Euro natürlich noch zusammenkommen muss.» Immerhin: Mehr als 1000 Interessenten hatten sich bereits vor der Gründungsversammlung online für eine Mitgliedschaft eingetragen. Auch einzelne Lieferanten von Hess Natur und der Interessenverband Naturtextil (IVN) zeigen sich sehr offen. Täglich wächst die Zahl der Mitgliedsanfragen. Christina Pöttner: «Unser Ziel ist ehrgeizig, aber zu schaffen. Wenn Tausende in den nächsten Tagen und Wochen einsteigen und Mitglied werden, können wir Carlyle und Co. etwas entgegensetzen.»
Im Internet:
Homepage der Hess-Natur-Genossenschaft:
www.hnGeno.de
Attac-Seite «Carlyle stoppen!»
www.attac.de/carlyle-stoppen
Unterschriftenaktion «Kein Ökomäntelchen für Bombenbauer»:
http://www.attac.de/aktuell/carlyle-stoppen/aktionen/unterschriftenaktion/
29. März 2011
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