Die Multikrise erreicht endgültig Deutschlands ökonomisches Rückgrat: Wegen Lieferengpässen bei vielen aus dem Ausland bezogenen Vorprodukten hat die deutsche Industrie herbe Produktionseinbussen hinnehmen müssen. Von Anfang 2021 bis Mitte 2022 konnten aus diesem Grund Güter im Wert von knapp 64 Milliarden Euro nicht hergestellt werden, wie eine vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung am Montag veröffentlichte Untersuchung ergab. Das berichtet die Wirtschaftswoche. «Besonders stark traf es demnach die Autoindustrie. Deren Wertschöpfung in Deutschland sei wegen des Mangels an Vorprodukten um knapp 31 Milliarden Euro geringer ausgefallen».
Der Umfang der Ausfälle verdeutliche, dass die bisherige geschäftspolitische Ausrichtung, mit der die deutsche Industrie in internationale Lieferketten eingebunden sei, in weltwirtschaftlichen Stresssituationen alles andere als optimal sei, so der Bericht.