In einer spannenden Recherche hat die schwedische Zeitung «Aftonbladet» aufgedeckt, wie gebrauchte Kleider von H&M als Müll in Ghana wieder auftauchen. Kleider, von denen der Bekleidungskonzern angibt, dass sie weiterverkauft oder recycelt werden
Altkleider, die unter ausbeuterischen Bedingungen in Asien hergestellt werden, verstopfen schon lange afrikanische Märkte und verschmutzen die chilenische Wüste. 2021 wies das Hamburger Medium «Flip» nach, dass Nike neuwertige Schuhe schreddert, ein Jahr später verfolgte es Zalando-Retouren, die per LKW endlos durch Europa gefahren werden.
Auch die Reporter von «Aftonbladet» folgten «Recycling»-Kleidern. Sie kauften in Stockholmer Second-Hand-Shops zehn Kleidungsstücke von H&M. Die mit Air Tags versehenen Kleider warfen sie in Sammelboxen, die H&M in seinen Filialen aufgestellt hat. Die etwa münzgrossen Transmitter ermöglichen es, den Weg eines Kleidungsstücks nachzuverfolgen.
Einige der deponierten Kleider hätten ausgesehen wie neu, schreiben Staffan Lindberg und Magnus Wennman. H&M gebe diese Kleider an I:Collect weiter, behauptete der Konzern. Was noch tragbar sei, werde wiederverkauft.
I:Collect ist ein bekannter Name im Nachhaltigkeitsgeschäft und Dienstleister für die SOEX GmbH, eine international tätige Altkleidervermarktungsfirma mit Hauptsitz in Schleswig Holstein. Nach Publikation der Recherche entfernte H&M den Hinweis auf I:Collect von seiner Website.