Einen Streik dieses Ausmaßes hat es in Hollywood noch nie gegeben. Nach fast fünfmonatigen Verhandlungen hat sich die amerikanische Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA auf einen neuen Dreijahresvertrag mit der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) geeinigt, die die großen Studios, US-Fernsehsender und Streamingdienste wie Netflix, Amazon und Apple TV+ vertritt. Die Mitglieder der SAG-AFTRA haben den Vertrag in einer Abstimmung am Dienstag mit überwältigender Mehrheit gebilligt. Die Gewerkschaft gab an, dass 78 Prozent ihrer Mitglieder, die an der Abstimmung teilnahmen, dem Mehrjahresvertrag zugestimmt haben.
Der Streik der Schauspielerinnen und Schauspieler und der WGA, der Gilde der Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren Hollywoods, hat fast die gesamte Film- und Fernsehproduktion in den Vereinigten Staaten lahmgelegt.
Erfolgsserien wie "Emily in Paris" sowie die Blockbuster-Filme "Avatar 3" und "Avatar 4" mussten auf Eis gelegt werden. Zehntausende Beschäftigte, von Schauspielern über Bühnenbildner und Tontechniker bis hin zu Maskenbildnern, verloren ihren Arbeitsplatz. Der Schaden für die US-Wirtschaft geht in die Milliarden.
Künstliche Intelligenz (KI) war der grösste Streitpunkt, da die Gewerkschaften entschlossen waren, die Nutzung der neuen KI-Technologie durch Studios und Streaminganbieter einzuschränken. Insbesondere Schauspielerinnen und Schauspieler waren besorgt, dass Studios und Streaminganbieter KI-Scans ihrer Gesichter oder Stimmen für ihre Produktionen verwenden könnten, ohne sie dafür zu entschädigen. Sie halten die KI für eine reale Bedrohung.
"Black Widow"-Star Scarlett Johansson hat kürzlich eine KI-Anwendung verklagt, die ihren Namen und ihr Bild ohne ihre Zustimmung in einer Online-Werbung verwendet hat.
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