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Truss ist vielleicht nicht mehr in der Regierung, aber ihre Verbündeten in den Denkfabriken – wie das Institute of Economic Affairs (IEA), das ihr desaströses Wirtschaftsprogramm inspiriert hat – sind es nach wie vor. Sunak hat mehrere der größten Unterstützer der Thinktanks in sein Kabinett berufen und einen ihrer ehemaligen Mitarbeiter zu seinem Chef-Spin-Doktor gemacht.
Das lange Spiel des IEA hatte sich ausgezahlt. Der Aufstieg von Truss und und ihrem Finanzminister Kwarteng an die Spitze der Konservativen Partei war das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit hinter den Kulissen. Ihr Haushalt liest sich wie der Wunschzettel der Denkfabrik – Deregulierung, Steuererleichterungen für Reiche und Unternehmen, Versprechen, gegen Gewerkschaften vorzugehen.
Das IEA, angeblich eine Wohltätigkeitsorganisation für Bildungszwecke, wurde 1955 gegründet, um Politiker zur Doktrin der freien Marktwirtschaft zu bekehren – eine Aufgabe, bei der sie bemerkenswerten Erfolg hatte. Auf ihrem Höhepunkt in den 1980er Jahren schrieb Margaret Thatcher dem IEA zu, sie habe «das Meinungsklima geschaffen, das unseren Sieg möglich gemacht hat».
Die ganze Zeit über hat das IEA seine Geldgeber nie offengelegt, aber Journalisten haben Spenden von Ölgiganten wie BP und ExxonMobil und der Tabakindustrie aufgedeckt.