Den Frieden singen auf dem Berner Münsterplatz

Am 3. September ist es wieder so weit.

«Musik ist der Vorschein der Utopie», befand der Philosoph Ernst Bloch – und meinte damit auch die Erfahrung, dass Vielstimmigkeit und zeitweilige Dissonanz der Stimmen in einer grossen befreienden Harmonie aufgehen kann. «Das Singen ist die eigentliche Muttersprache aller Menschen», schrieb ergänzend der grosse Musiker Yehudi Menuhin. Die Initiative «Stimmvolk» will das für möglichst viele Menschen sinnlich erfahrbar machen.

Zum Gross-Singen auf dem Berner Münsterplatz lädt sie auch dieses Jahr wieder alle Interessierten ein – ungeachtet von Geschlecht, Alter, Herkunft und politischer oder religiöser Grundhaltung. «La Paz Cantamos», den Frieden singen wir, heisst es dann am Samstag Nachmittag, den 3. September.

2016 wird das sechste Jahr sein, in dem ein singendes Menschenmeer in Bern auftritt. Seit 2011 treffen sich Jahr für Jahr an die tausend Frauen, Männer und Kinder zu diesem Ereignis. Wie bewegend und berührend es sein kann, sich gegenseitig in den Ohren zu liegen und in gemeinsamen Tönen zu schwelgen, kann man auch an dem nebenstehenden Foto oder an den Bildern auf der Website www.stimmvolk.ch sehen. Auf vielen Gesichtern findet sich ein glücklicher, geradezu verzückter Ausdruck.

Die Lieder sind bewusst einfach gehalten und deshalb auch für Ungeübte geeignet. Zur Vorbereitung des diesjährigen Gross-Singens finden sich Texte und Hörproben auf der Website, ausserdem gibt es in der Berner Heiliggeistkirche am Hauptbahnhof am 3. September ab 12:30 Uhr ein öffentliches Einsingen.
Die Idee zu diesem Projekt stammt von Karin Jana Beck und Matthias Gerber, die seit Jahren mit Folkmusik auf der Strasse unterwegs sind. 2008 baute sich das erste Kernteam von «Stimmvolk» auf, kurz danach wurde ein Verein gegründet. Dieser baute ein Singnetz von vielen lokalen Singgruppen auf, derzeit an 24 Orten.   


www.stimmvolk.ch
20. August 2016
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