Die Herrschaft der Verantwortungslosen
Verantwortungsimperialismus ist, wenn sich Verantwortungsübernehmer übernehmen.
Es ist prinzipiell schön, wenn Menschen Verantwortung übernehmen. Wo VerantwortungsübernehmerInnen sind, sind allerdings ÜberlasserInnen nicht weit. Die meisten VerantwortungsüberlasserInnen freuen sich, wenn sie VerantwortungsübernehmerInnen gefunden haben, denn dann müssen sie selber die Verantwortung nicht tragen – wohl aber manchmal die Folgen. VerantwortungsübernehmerInnen freuen sich über eine Verantwortungsüberlassung und übernehmen gerne, wenn die Übernahme gut bezahlt wird und mit gesellschaftlicher Anerkennung oder Macht verbunden ist. Weil wir heute so vielen Entwicklungen machtlos gegenüberstehen, ist Macht sehr attraktiv geworden. Sie wird dann gerne mit einem problematischen Trick an sich gerissen oder gehalten: dem Verantwortungsimperialismus.
Die Übernahme von Verantwortung erfordert dreierlei: Wissen, Macht und Entscheidungsvermögen. Wir müssen wissen, was zu tun ist und was unser Tun hervorbringt; wir brauchen die Macht, die Mittel und Werkzeuge, die Entwicklungen, die wir verantworten, tatsächlich zu beeinflussen oder zu gestalten. Und es braucht die Entschlossenheit, das Versprochene auch wirklich zu tun.
Wenn Menschen behaupten, dass sie Verantwortung übernehmen (wollen oder können), dann sollten diese Voraussetzungen gegeben sein, sonst ist die Übernahme der Verantwortung ganz und gar unverantwortlich.
Das Wissen ist in vielen Fällen vorhanden; wir wüssten, was zu tun ist, um die Klimaerwärmung zu stoppen oder das Geld gerechter zu machen. Diskutabel ist es bereits beim Vermögen, das Versprochene umzusetzen: Der Klimawandel ist ein hochkomplexer Vorgang und seine Steuerung kein Computerspiel. Vollends problematisch wird es bei den Entscheidungen. Besonders beliebt sind Delegieren, Hinausschieben und Verwässern. Wo immer es geht, werden Entscheidungen andern überlassen, am liebsten den Experten. Besonders heimtückisch ist das Verdrehen. Klassisches Beispiel: Geld drucken, um zu wachsen. Bei diesem Vorgang schrumpft die Realwirtschaft (weil sich in der Finanzwirtschaft viel leichter Profit machen lässt).
Am Zusammenspiel dieser drei Faktoren lässt sich der Verantwortungsimperialismus klar erkennen: Verantwortung wird übernommen, um Macht an sich zu reissen, die Betroffenen daran zu hindern, sich selber Gedanken zu machen, und sehr selten nur, um die versprochenen Veränderungen auch zu realisieren.
Umgekehrt gilt auch: Wer glaubt, Verantwortung für Probleme oder ihre Lösung anderen überlassen zu können, obwohl sie ausschliesslich oder vorwiegend in seinem eigenen Vermögen liegen, darf sich nicht wundern, wenn er später die Folgen fehlerhafter Entscheidungen und Handlungen tragen muss.
Diese Achtsamkeit, die auf beiden Seiten erforderlich ist, gilt besonders für die Sphäre der Politik und der Wirtschaft. Vor allem, weil es dort durchaus üblich ist, dass am Ende jemand die Verantwortung für Fehler übernehmen muss. Dies ändert aber nichts daran, dass wir alle (BürgerInnen, ArbeitnehmerInnen) anschliessend mit den Folgen leben müssen, während unsere gut bezahlten VerantwortungsübernehmerInnen mit einem goldenen Handschlag abgefunden werden und sich in Sachen Verantwortung sehr gerne wieder an anderer Stelle über-heben.
Häufig zu beobachtende und gravierende Beispiele von Bereichen für diese Art von Verantwortungsimperialismus sind z. B.
PolitikerInnen, die behaupten, sie könnten Arbeitsplätze oder «blühende Landschaften» erschaffen, und ewiges Wachstum versprechen
CEOs, die behaupten, sie könnten Unternehmen retten, obwohl sie keinen Einfluss auf die wettbewerbsentscheidenden Faktoren haben und ihre Aktionäre ganz andere Dinge von ihnen verlangen
Parteiprogramme, die Dinge versprechen, die am Ende nur der BürgerInnen oder Unternehmen tatsächlich wahr machen können
FinanzpolitikerInnen oder Investmentfonds, die sichere Renten oder Traumrenditen versprechen
UmweltpolitikerInnen, die so tun, als ob es in ihrer Macht liege, dass wir die Klimaschutzziele erreichen, ohne dass wir alle und die Wirtschaft es umsetzen. Verantwortung sollte folglich immer dort bleiben, wo sie auch hingehört: Bei denen, die wissen was sie tun, die Entscheidungen treffen wollen und selber von den Folgen ihres Handelns betroffen sind; bei denen, die es braucht, damit Veränderungen wirklich werden, die die richtigen Antworten haben und über Probleme nicht nur reden wollen, sondern sie auch lösen können. Und bei denen, die bereit sind, selber der Wandel zu sein, den sie fordern.
Die Übernahme von Verantwortung erfordert dreierlei: Wissen, Macht und Entscheidungsvermögen. Wir müssen wissen, was zu tun ist und was unser Tun hervorbringt; wir brauchen die Macht, die Mittel und Werkzeuge, die Entwicklungen, die wir verantworten, tatsächlich zu beeinflussen oder zu gestalten. Und es braucht die Entschlossenheit, das Versprochene auch wirklich zu tun.
Wenn Menschen behaupten, dass sie Verantwortung übernehmen (wollen oder können), dann sollten diese Voraussetzungen gegeben sein, sonst ist die Übernahme der Verantwortung ganz und gar unverantwortlich.
Das Wissen ist in vielen Fällen vorhanden; wir wüssten, was zu tun ist, um die Klimaerwärmung zu stoppen oder das Geld gerechter zu machen. Diskutabel ist es bereits beim Vermögen, das Versprochene umzusetzen: Der Klimawandel ist ein hochkomplexer Vorgang und seine Steuerung kein Computerspiel. Vollends problematisch wird es bei den Entscheidungen. Besonders beliebt sind Delegieren, Hinausschieben und Verwässern. Wo immer es geht, werden Entscheidungen andern überlassen, am liebsten den Experten. Besonders heimtückisch ist das Verdrehen. Klassisches Beispiel: Geld drucken, um zu wachsen. Bei diesem Vorgang schrumpft die Realwirtschaft (weil sich in der Finanzwirtschaft viel leichter Profit machen lässt).
Am Zusammenspiel dieser drei Faktoren lässt sich der Verantwortungsimperialismus klar erkennen: Verantwortung wird übernommen, um Macht an sich zu reissen, die Betroffenen daran zu hindern, sich selber Gedanken zu machen, und sehr selten nur, um die versprochenen Veränderungen auch zu realisieren.
Umgekehrt gilt auch: Wer glaubt, Verantwortung für Probleme oder ihre Lösung anderen überlassen zu können, obwohl sie ausschliesslich oder vorwiegend in seinem eigenen Vermögen liegen, darf sich nicht wundern, wenn er später die Folgen fehlerhafter Entscheidungen und Handlungen tragen muss.
Diese Achtsamkeit, die auf beiden Seiten erforderlich ist, gilt besonders für die Sphäre der Politik und der Wirtschaft. Vor allem, weil es dort durchaus üblich ist, dass am Ende jemand die Verantwortung für Fehler übernehmen muss. Dies ändert aber nichts daran, dass wir alle (BürgerInnen, ArbeitnehmerInnen) anschliessend mit den Folgen leben müssen, während unsere gut bezahlten VerantwortungsübernehmerInnen mit einem goldenen Handschlag abgefunden werden und sich in Sachen Verantwortung sehr gerne wieder an anderer Stelle über-heben.
Häufig zu beobachtende und gravierende Beispiele von Bereichen für diese Art von Verantwortungsimperialismus sind z. B.
PolitikerInnen, die behaupten, sie könnten Arbeitsplätze oder «blühende Landschaften» erschaffen, und ewiges Wachstum versprechen
CEOs, die behaupten, sie könnten Unternehmen retten, obwohl sie keinen Einfluss auf die wettbewerbsentscheidenden Faktoren haben und ihre Aktionäre ganz andere Dinge von ihnen verlangen
Parteiprogramme, die Dinge versprechen, die am Ende nur der BürgerInnen oder Unternehmen tatsächlich wahr machen können
FinanzpolitikerInnen oder Investmentfonds, die sichere Renten oder Traumrenditen versprechen
UmweltpolitikerInnen, die so tun, als ob es in ihrer Macht liege, dass wir die Klimaschutzziele erreichen, ohne dass wir alle und die Wirtschaft es umsetzen. Verantwortung sollte folglich immer dort bleiben, wo sie auch hingehört: Bei denen, die wissen was sie tun, die Entscheidungen treffen wollen und selber von den Folgen ihres Handelns betroffen sind; bei denen, die es braucht, damit Veränderungen wirklich werden, die die richtigen Antworten haben und über Probleme nicht nur reden wollen, sondern sie auch lösen können. Und bei denen, die bereit sind, selber der Wandel zu sein, den sie fordern.
04. Dezember 2014
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