Energiekrise: Südafrika ruft den Katastrophenfall aus
Arbeitslosigkeit und Kriminalitätsraten steigen rasant, während Wasser und Strom dramatisch knapp sind. Nun will die Regierung wenigstens die Stromkrise in den Griff bekommen, schreibt DW

«Wir befinden uns in einer tiefgreifenden Energiekrise. Und sie betrifft jeden Teil der Gesellschaft», sagte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa über die lähmende Stromknappheit in seinem Land. "Wir müssen handeln, um die Auswirkungen der Krise auf die Landwirte, auf kleine Unternehmen, auf unsere Wasserinfrastruktur und unser Verkehrsnetz zu verringern.»

In seiner Rede zur Lage der Nation rief Ramaphosa den nationalen Katastrophenfall aus. Ähnlich war die Regierung bereits bei der Bekämpfung des Coronavirus vorgegangen, denn damit kann sie zusätzliche finanzielle Mittel aus ihrem Haushalt freisetzen. Der Präsident kündigte zudem an, einen Energieminister zu ernennen, der die dramatische Stromkrise so schnell wie möglich beenden soll.

In Südafrika fällt der Strom schon seit etlichen Jahren grossflächig aus. In den vergangenen Monaten spitzte sich die Energiekrise allerdings zu. Die 60 Millionen Südafrikaner müssen teilweise bis zu zehn Stunden täglich ohne Elektrizität auskommen. Somit können sie nur zu bestimmten Tageszeiten kochen, ihre Wäsche waschen und ihre Telefone aufladen.