EU verlangt von Niger die Wiedereinsetzung der Regierung von Präsident Mohamed Bazoum
Nach Stimmen aus dem Land habe diese aber Sozialproteste brutal unterdrückt und sich dabei auf ihre guten Beziehungen zu den westlichen Mächten gestützt, schreibt German Foreign Policy

Deutschland, Frankreich sowie die EU erhöhen ihren Druck auf die Putschisten in Niger und verlangen die Wiedereinsetzung der Regierung von Präsident Mohamed Bazoum. Frankreich droht Niamey sogar mit der Anwendung von Gewalt. Bazoum habe sich für Europa «als verlässlicher Partner» erwiesen, erklärt Aussenministerin Annalena Baerbock; man unterstütze ihn deshalb «nach Kräften».

In Niger hingegen sind Bazoum und insbesondere die Regierungspartei PNDS «äusserst unbeliebt», wie etwa der Leidener Politikwissenschaftler Abdourahmane Idrissa sowie NGOs aus Niger konstatieren. Ursache sei, dass die Regierung Sozialproteste brutal unterdrückt und sich dabei auf ihre guten Beziehungen zu den westlichen Mächten gestützt habe. Deren Streitkräfte seien im Land ohnehin unbeliebt, weil sie seit gut zehn Jahren ohne jeglichen Erfolg im Sahel operierten.

Der Leiter einer nigrischen NGO verlangt, die Staaten Europas müssten endlich «die Meinungen und die Anliegen der Bevölkerung im Sahel ernst nehmen». Dass sie das partout unterliessen, trage dazu bei, dass ihre Militärpräsenz in Niger zunehmend abgelehnt werde. Daran knüpfen die Putschisten an.

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