Der Südwesten Brasiliens drohe aufgrund grosser Eukalyptusplantagen zur «grünen Wüste» zu werden, schreibt Niklas Franzen auf INFOsperber. Brasilien sei der zweitgrösste Eukalyptusproduzent der Welt. Eukalyptus werde zu Zellstoff verarbeitet, der vor allem in der Papierproduktion zum Einsatz komme. Brasilien sei inzwischen auch für Deutschland der wichtigste Zellstofflieferant.
Der grösste Zellstoffkonzern der Welt Suzano, mit Sitz in São Paulo, würde von einer der reichsten Familien Brasiliens kontrolliert, den Feffers. 2023 hätte Suzano einen Preis im Rahmen des «Sustainable Company Award» der britischen Organisation Environmental Finance gewonnen und geniesse insgesamt ein positives Umwelt-Image. Aber: Eukalyptus, ursprünglich nicht in Brasilien beheimatet, wachse zwar schnell, benötige jedoch enorme Wassermengen – zwischen 30 und 60 Liter pro Tag. Ausserhalb Lateinamerikas werde nur selten erwähnt, dass der Konzern Suzano unter Verdacht stehe, durch die industrielle Baumplantagen die Böden auszutrocknen, den Lebensraum von Tieren zu zerstören und Menschenrechte zu verletzen. «Die Unternehmen behaupten, dass ihre Plantagen keine Auswirkungen auf den Wasserverbrauch haben. Aber viele ländliche Gemeinschaften berichten, dass die Flüsse austrocknen», sagt eine Geografie-Professorin über die Region um Três Lagoas.
Lesen Sie im Zeitpunkt auch: Afrikas Reichtum vom 07.08.2023