Geologen erwarten dieser Tage einen ersten Felsabbruch oberhalb des Bündner Orts Brienz. Die Bewegung des Gesteins habe sich «markant beschleunigt». Das klingt bedrohlich. Doch der Gemeindepräsident ist nicht im Krisenmodus. Daniel Albertin verfolgt die Lage am Ostermontag von der Skipiste aus. Der Hang über dem 80-Seelen-Dorf sei «der wohl am besten überwachte Hang Europas», sagt Albertin. Teile des Felssturzes könnten allerdings die Kantonsstrasse erreichen, weshalb diese gesperrt ist.
Genauere Angaben zum Zeitpunkt können die Geologen noch nicht machen. Doch sie scheinen sich sicher zu sein, dass genügend Vorwarnzeit besteht: Die langjährige Erfahrung zeige, dass sich grosse Felsmassen nicht plötzlich, sondern über einen längeren Zeitraum beschleunigten, schreibt die Gemeinde. Damit bleibe genügend Zeit, um das Dorf bei Bedarf über einen Zeitraum von mehreren Tagen zu evakuieren.