Käufliche US-Politik

Wie überall in der Politik stellen sich Kandidaten auch in den USA als unbestechliche Wohltäter und Retter von Menschen und Werten dar. Ein Blick auf die Parteispenden gibt ein anderes Bild.


Über 4,5 Milliarden Dollar hat die UBS in den letzten vier Jahren je zur Hälfte an beide grossen US-Parteien überwiesen. Gemäss Recherchen des „Center for Responsive Politics erhielt McCain von der Grossbank rund 140'000, Obama 390'000 Dollar. Diese erhofft sich dadurch Freisprüche und Begnadigungen; Bill Clinton hat ja schliesslich den Zuger Rohstoffhändler Marc Rich begnadigt. Mehrere Strafverfahren wegen Betrugs und Beihilfe zur Steuerhinterziehung sind in den USA gegen die UBS und einige ihrer Mitarbeitenden hängig.

Interesse an Privatisierung
Die Crédit Suisse setzt mit bisher 150'000 Dollar nur auf McCain. Sie unterstützt ihn in seinem Vorhaben, die verbleibenden Sozialhilfe-Dienstleistungen privaten Firmen zu übertragen. Dazu hat die Bank gross investiert in Telekommunikations- und Energiefirmen, die direkt von der staatlichen Gesetzgebung betroffen sind.

Interesse an Arzneimittelmarkt
Die Demokraten versprechen im Wahlkampf die Schaffung einer Krankenversicherung für alle EinwohnerInnen. Das würde den Arzneimittelmarkt beleben. Um bei einem Wahlsieg an vorderster Front dabei zu sein, greift Novartis tief in die Taschen und Konten.


Mehr Informationen:

„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, Titelgeschichte aktueller Vorwärts Nr.31/32

www.vorwaerts.ch
10. September 2008
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