Kein Persilschein für die Gentechnik
Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) hat den reisserischen Titel im Tages-Anzeiger-Artikel vom 3. Februar „Öko-Institut befindet Gentechmais für unschädlich“ mit Befremden zur Kenntnis genommen. Die zitierten Versuche lassen keinerlei Schlussfolgerung zu, ob der Gentechmais grundsätzlich schädlich oder unschädlich ist.
Die im Artikel zitierten Forschungsergebnisse zeigen, dass der Anbau von gentechnisch verändertem Mais (sogenannter BT-Mais) die Fruchtbarkeit von unterschiedlichen Böden tatsächlich nicht negativ beeinflussten. In Töpfen wurden dabei Böden getestet, welche langjährig biologisch oder konventionell bewirtschaftet wurden. Als Referenz diente die gleiche Mais-Sorte ohne BT-Gene. Bei den Untersuchungen haben sich die FiBL-Forscher vor allem dafür interessiert, ob die für die Landwirtschaft wichtigen Funktionen der Bodenmikroorganismen negativ beeinflusst werden könnten. So zum Beispiel die Fähigkeit, Ernterückstände und andere Substrate zu Pflanzennährstoffen abzubauen. Die Versuche lassen aber keinerlei Schlussfolgerungen zu, ob der Gentechmais grundsätzlich schädlich oder unschädlich ist.
Forschung ohne Scheuklappen
Das FiBL beteiligt sich mit drei von 27 Projekten am Nationalen Forschungsprogramm "Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen" (NFP 59). Die andern beiden FiBL-Projekte untersuchen, ob Gentechnik für die Nachhaltigkeit der Schweizer Landwirtschaft Vorteile oder Nachteile bringe. Zudem werden noch ungeklärte Fragen zu einer möglichen Koexistenz eines GVO-Anbaus mit dem Biolandbau und der Integrierten Produktion zu klären versucht (Pollenflug und Verunreinigung von Saatgut und Lebensmitteln).
Für FiBL-Direktor Urs Niggli ist die Mitarbeit an diesen Projekten sehr wichtig: „Wir möchten aktiv dazu beitragen, dass zentrale, für die Biobäuerinnen und Biobauern bisher unbeantwortete Fragen geklärt werden können. Wichtig ist uns auch der Dialog mit den Forschenden und mit der Bevölkerung zur Frage, welche Landwirtschaft die Schweiz möchte.“ Dass das FiBL ohne Scheuklappen forscht, zeigen die im Tages-Anzeiger-Artikel zitierten Daten zur Bodenfruchtbarkeit. Doch Urs Niggli unterstreicht, dass die Gentechnik nur mit Blick auf die nachhaltige Entwicklung und die Qualitätsstrategie der Schweizer Landwirtschaft beurteilt werden kann.
Freisetzung keine Option für die Schweiz
Für Urs Niggli bleibt deshalb klar, dass die Freisetzung genmanipulierter Pflanzen in der kleinräumigen Schweiz keine Option für eine nachhaltige Qualitätsstrategie in der Landwirtschaft ist. Die zwei anderen Projekte, welche das FiBL im Rahmen des NFP 59 durchführte, haben nämlich gezeigt, dass die kleinräumige Schweiz grosse Probleme mit einer Koexistenz hätte und damit die Wahlfreiheit der Konsumenten nicht mehr gewährleistet werden könnte. Die Forschungsergebnisse zeigen insbesondere, dass vor allem bei Saatgut die Verunreinigungen durch Einkreuzung von GVO extrem tief gehalten werden müssen. Im weiteren zeigten die Arbeiten eines grossen Expertenpanels, welche zusammen mit dem FiBL mögliche Vorteile für eine bessere Nachhaltigkeit der Schweizer Landwirtschaft (Biolandbau und Integrierte Produktion) untersuchten, dass die GVO-Pflanzen, welche zur Zeit in verschiedenen Ländern angebaut werden und diejenigen, welche nach heutigen Wissenstand in der Entwicklung sind, weder ökologische noch wirtschaftliche Vorteile für die Schweizer Landwirtschaft bringen.
Quelle:
http://www.fibl.org/de/medien/medienarchiv/medienmitteilung/article/kein-persilschein-fuer-die-gentechnik.html
Die im Artikel zitierten Forschungsergebnisse zeigen, dass der Anbau von gentechnisch verändertem Mais (sogenannter BT-Mais) die Fruchtbarkeit von unterschiedlichen Böden tatsächlich nicht negativ beeinflussten. In Töpfen wurden dabei Böden getestet, welche langjährig biologisch oder konventionell bewirtschaftet wurden. Als Referenz diente die gleiche Mais-Sorte ohne BT-Gene. Bei den Untersuchungen haben sich die FiBL-Forscher vor allem dafür interessiert, ob die für die Landwirtschaft wichtigen Funktionen der Bodenmikroorganismen negativ beeinflusst werden könnten. So zum Beispiel die Fähigkeit, Ernterückstände und andere Substrate zu Pflanzennährstoffen abzubauen. Die Versuche lassen aber keinerlei Schlussfolgerungen zu, ob der Gentechmais grundsätzlich schädlich oder unschädlich ist.
Forschung ohne Scheuklappen
Das FiBL beteiligt sich mit drei von 27 Projekten am Nationalen Forschungsprogramm "Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen" (NFP 59). Die andern beiden FiBL-Projekte untersuchen, ob Gentechnik für die Nachhaltigkeit der Schweizer Landwirtschaft Vorteile oder Nachteile bringe. Zudem werden noch ungeklärte Fragen zu einer möglichen Koexistenz eines GVO-Anbaus mit dem Biolandbau und der Integrierten Produktion zu klären versucht (Pollenflug und Verunreinigung von Saatgut und Lebensmitteln).
Für FiBL-Direktor Urs Niggli ist die Mitarbeit an diesen Projekten sehr wichtig: „Wir möchten aktiv dazu beitragen, dass zentrale, für die Biobäuerinnen und Biobauern bisher unbeantwortete Fragen geklärt werden können. Wichtig ist uns auch der Dialog mit den Forschenden und mit der Bevölkerung zur Frage, welche Landwirtschaft die Schweiz möchte.“ Dass das FiBL ohne Scheuklappen forscht, zeigen die im Tages-Anzeiger-Artikel zitierten Daten zur Bodenfruchtbarkeit. Doch Urs Niggli unterstreicht, dass die Gentechnik nur mit Blick auf die nachhaltige Entwicklung und die Qualitätsstrategie der Schweizer Landwirtschaft beurteilt werden kann.
Freisetzung keine Option für die Schweiz
Für Urs Niggli bleibt deshalb klar, dass die Freisetzung genmanipulierter Pflanzen in der kleinräumigen Schweiz keine Option für eine nachhaltige Qualitätsstrategie in der Landwirtschaft ist. Die zwei anderen Projekte, welche das FiBL im Rahmen des NFP 59 durchführte, haben nämlich gezeigt, dass die kleinräumige Schweiz grosse Probleme mit einer Koexistenz hätte und damit die Wahlfreiheit der Konsumenten nicht mehr gewährleistet werden könnte. Die Forschungsergebnisse zeigen insbesondere, dass vor allem bei Saatgut die Verunreinigungen durch Einkreuzung von GVO extrem tief gehalten werden müssen. Im weiteren zeigten die Arbeiten eines grossen Expertenpanels, welche zusammen mit dem FiBL mögliche Vorteile für eine bessere Nachhaltigkeit der Schweizer Landwirtschaft (Biolandbau und Integrierte Produktion) untersuchten, dass die GVO-Pflanzen, welche zur Zeit in verschiedenen Ländern angebaut werden und diejenigen, welche nach heutigen Wissenstand in der Entwicklung sind, weder ökologische noch wirtschaftliche Vorteile für die Schweizer Landwirtschaft bringen.
Quelle:
http://www.fibl.org/de/medien/medienarchiv/medienmitteilung/article/kein-persilschein-fuer-die-gentechnik.html
05. Februar 2011
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