Der Luftverkehr in Deutschland liegt bei nur 84 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Die innerdeutschen Verbindungen sind fast um die Hälfte geschrumpft. Der Flughafenverband ADV spricht von einer «alarmierenden Entwicklung», die nicht nur durch den Rückgang der Geschäftsreisen, sondern auch durch überbordende Steuern und Abgaben verursacht wird.
Ryanair-Chef Michael O’Leary kritisiert die Bundesregierung. «Euer arroganter deutscher Weg ist f***ing over!», sagte er in einem Interview. Er hat der Regierung ein milliardenschweres Investitionspaket vorgeschlagen: niedrigere Steuern und Gebühren im Gegenzug für eine Verdopplung des Flugangebots innerhalb von sieben Jahren. Die Regierung ging darauf nicht ein.
«Überhöhte Standortkosten machen Deutschland zu einem Luftfahrt-Friedhof», wetterte O’Leary weiter. Auch die Lufthansa hat sich in einem Brandbrief an Bundeskanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt: Der innerdeutsche Flugverkehr sei auf ein «strukturell kritisches Niveau» abgesackt. Und das zwingt die Luftfahrt in die Knie: wachsende Steuer- und Abgabenlast, die Luftverkehrssteuer, immer neue Klimavorgaben und die Verpflichtung zur Nutzung von teurem Bio-Kerosin ab 2025. Dazu kommt: Während europäische Fluglinien unter strengen Vorgaben leiden, können aussereuropäische Konkurrenten frei agieren und ihre Position weiter ausbauen.
Was in der Luftfahrt geschieht, ist dabei nur symbolisch für den Abgaben-Irrsinn, der immer mehr Wirtschaftsbereiche in Deutschland lähmt, so Boris Reitschuster auf seiner Seite.
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