Zum Flüchtlingstag: Verluste durch Steuerflucht fünfmal grösser als Entwicklungshilfe

Trotz der schweizweiten Zelebrierung des Flüchtlingstages an diesem 17. Juni wird die Entwicklungshilfe in der Schweiz immer mehr schlecht gemacht, diffamiert. Es heisst etwa, die „faulen Afrikaner“ sollten endlich selber etwas tun, „wir“ hätten nun schon genug geholfen. Sogar Menschen aus Afrika die hier seit zwanzig Jahren arbeiten, sogar eingebürgert sind, werden als Folge dieser Kampagne am Arbeitsplatz als faule Afrikaner beschimpft. In dieser Hetze erwähnen die Medien fast nie, dass die Entwicklungsländer viel Geld an den Steuerfluchthafen Schweiz verlieren. Die Verluste sind jährlich mindestens fünfmal grösser als die gesamte Entwicklungshilfe der Schweiz. Steuerflucht trifft die Länder des Südens besonders hart. Die englische Entwicklungsorganisation Oxfam schätzt, dass den Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas jährlich 50 Milliarden Dollar entgehen, 35 Milliarden Dollar davon Unternehmenssteuern von transnationalen Konzernen. Die Entwicklungsländer verlieren also 15 Milliarden Dollar an Steuern auf dem Vermögen reicher Einzelpersonen. Dies ist eine sehr vorsichtige Schätzung, denn es wurden nur die entgangenen Steuern auf dem Ertrag des ins Ausland gebrachten Vermögens berücksichtigt, nicht die Vermögen selbst. Ein Drittel der weltweit im Ausland angelegten Gelder von Privatpersonen liegt in der Schweiz. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Anteil bei den Geldern aus dem Süden ähnlich ist. Das bedeutet, dass dem Süden durch von Schweizer Banken verwaltete Gelder fünf Milliarden Dollar an Steuern entgehen, fünfmal mehr Geld als die gesamte Entwicklungshilfe der Schweiz. (siehe auch die Infos der Erklärung von Bern http://www.evb.ch)


P.S. Infos zu zwei kleinen Organisation die in der somalischen Stadt Merka tätig sind finden Sie unter: http://www.nw-merka.ch (Förderverein Neue Wege in Somalia, gegründet von Vre Karrer und  http://www.swisso-kalmo.ch (Hilfe für Somalia)
17. Juni 2007
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