So macht Unkraut Spass

Spriessbürgers Garten

Brennnesseln enthalten dreimal so viel Eisen wie Spinat, und Giersch wartet mit Inhaltsstoffen wie Bor, Kupfer, Titan und Saponinen auf. Trotzdem müssen Giersch, Brennnesseln und Co. überall weg, wo man Rüebli, Randen oder Rotkabis ernten will. Denn die kampferprobten Wurzelunkräuter sind den verhätschelten Kulturpflanzen immer überlegen.

Man kann die wertvollen Inhaltsstoffe wenigstens als Dünger nutzen, wenn man das Unkraut fermentiert, also Silage damit bereitet. Man braucht dazu nur einen gutschliessenden Behälter, jede Menge Unkraut und am besten auch noch Wiesengras. Vorbereiten muss man wenig, einzig am Unkraut anhaftende Erde sollte man abschütteln. Dann füllt man Gras und Unkraut möglichst dicht in den Behälter, stampft es lagenweise mit den Füssen fest oder presst es mit einem schweren Holzschlegel.
Die Pflanzenzellen sollten dabei aufplatzen und der Sauerstoff, der sich zwischen den Halmen und Blättern befindet, verdrängt werden. Anschliessend verschliesst man den Behälter luftdicht. Bereits nach vier Wochen sollte der Behälterinhalt angenehm säuerlich aromatisch und würzig riechen. Ist die Masse weder nass noch trocken, sondern so feucht, dass höchstens ein Tropfen Flüssigkeit rausläuft, wenn man sie von Hand zusammenpresst, ist die Silage auf gutem Weg. Damit wurde ein haltbarer, gehaltvoller und unkrautfreier Dünger geschaffen, den man in bestehenden Gemüsekulturen als Mulch verwenden oder vor dem Auspflanzen in die oberste Bodenschicht einarbeiten kann. In dieser Form sind sogar Wurzel­unkräuter bei den Pflanzen beliebt!

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30. August 2017
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