Am 20. November, dem Tag der Rechte der Kinder, gehen 3500 Schulkinder an 100 Orten der Schweiz auf die Strasse, um als „Strassenkinder“ mit Schuhputzzeug und Bauchladen auf das Elend der 50 bis gegen 100 Millionen Strassenkinder in der Welt hinzuweisen. Veranstaltet wird die Aktion von Terre des hommes – Kinderhilfe (Tdh), die als grösstes Schweizer Kinderhilfswerk mit 50 Jahren Erfahrung erfreut ist, nunmehr seit 20 Jahren auf die UNO-Konvention der Kinderrechte zurückgreifen zu können.

Am Freitag dieser Woche, dem Kinderrechtstag, sind 3500 Kinder und Jugendliche an 100 Orten für die Strassenkinder-Kampagne von Terre des hommes – Kinderhilfe (Tdh) unterwegs; allein über 2500 sind es in der Deutschschweiz. Aktionsschwerpunkte zeichnen sich in der Stadt Zürich mit mehr als 300 Kindern sowie in den Zentren Basel, Aargau, Bern und Biel mit je über hundert Kindern ab. Allerdings kommen dieses Jahr auch in ländlichen Räumen mitunter veritable Massen zusammen, etwa in Susten im deutschsprachigen Teil des Wallis, wo 190 Teenager für Terre des hommes den Passanten die Schuhe putzen oder aus dem Bauchladen kleines Allerlei feilbieten.

Die Tausende Schweizer „Strassenkinder“ bekunden ihre Solidarität mit den 50 bis 100 Millionen wirklichen Strassenkindern in der Welt; sie regen die Passanten zum Nachdenken sowie auch zum Spenden an. Tdh führt in sechs Ländern (Afghanistan, Pakistan, Brasilien, Burundi, Guinea, Vietnam) Projekte, die 65 000 Strassenkindern zu Gute kommen. Die Strassenkinder-Aktion bringt für diese Projekte gegen 200 000 Franken ein, ist jedoch keine Einbahnstrasse – Terre des hommes gibt den Schulen und Jugendgruppen auch etwas zurück: Tdh geht in Schulen. Die Animationen zum Thema Kinderrechte sind sehr gefragt; wie schon letztes Jahr machen an die 50 Prozent davon Gebrauch.

Der diesjährige Internationale Kinderrechtstag steht unter einem besonderen Stern: die 1989 von der UNO-Generalversammlung verabschiedete Konvention über die Rechte der Kinder wird 20 Jahre alt. Wichtige Fortschritte sind seither erzielt worden, gerade was Gesundheit und Soziales angeht; so konnte mit intensiven Kampagnen die Zahl der durch Arbeit ausgebeuteten Kinder um gut die Hälfte reduziert werden. Gleichwohl bleibt viel zu tun, geschätzte 500 Millionen bis gar 1,5 Milliarden Kinder etwa erleiden Gewalt und Missbrauch, um ein Beispiel zu  nennen. Auch in der Schweiz steht noch einiges an Arbeit an, um die UNO-Kinderrechtskonvention in konkretes Alltagsleben umzusetzen, so gilt es insbesondere diverse noch bestehende Disparitäten zwischen den Kantonen auszumerzen. Gerade mit der Chancengleichheit für Kinder ist es in der Schweiz nämlich nicht gut bestellt, Kinder werden je nach Kanton und sozialem Status ungleich behandelt.



Liste der Teilnehmenden: Auf www.tdh.ch finden Sie die Koordination aller Gruppen, die am 20. November an der Tdh-Aktion "Strassenkind für einen Tag" teilnehmen.