Von Wasser lernen – eine Medien-Kooperation zum Weltwassertag
Rund um den heutigen Weltwassertag ist der Zeitpunkt eine Medienkooperation eingegangen: Gemeinsam mit manova, apolut, Radio München, Fairtalk, Terra Nova und Punkt.Preradovic veröffentlichen wir Beiträge zum Thema #Wasserspezial.
Der 22. März ist Weltwassertag. 1993 hat die UNO diesen Tag ausgerufen, in meiner Meinung der wichtigste der UN-Gedenktage. Wasser ist ein Schlüssel für das Leben auf der Erde. Wasser ist Leben – Mni Wiconi – auf diese Formel brachten es die Lakota von den Protesten bei Standing Rock. Und es stimmt: Ohne Wasser gibt es kein Leben.
Fairtalk-Sendung: Wasser - Quelle des Lebens.
Es gibt 1,4 Milliarden Kubik-Kilometer auf der Erde. 71% der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Eigentlich genug, könnte man glauben. Doch etwa 1 Milliarde Menschen haben keinen ausreichenden Zugang zu Trinkwasser. Dieser Mangel entsteht, wenn Wasser nicht lebendig behandelt wird, sondern eingesperrt, kanalisiert, vergiftet, gehortet, privatisiert, haltbar gemacht wird. Wenn Wasser zu Mangel wird, wird es erst zur Ware, dann zur Waffe. Die Weltbank hat schon vor 15 Jahren die Welt in wasserreiche und wasserarme Länder aufgeteilt.
Ich habe achtzehn Jahre in Portugal gelebt, einem Land, wo der Regen immer unzuverlässiger fiel und man Jahr für Jahr mitansehen konnte, wie sich die Lebensverhältnisse änderten: Der Boden erhitzt sich und nimmt das Wasser nicht auf, es kommt zu Dürren und Überschwemmungen, Flüsse versiegten im Sommer, eingesessene Bauern gaben auf, Dörfer leerten sich, statt dessen vermehrten sich die Gewächshauskulturen. Für diesen Vorgang können wir nicht oder nicht nur den CO2-gesteuerten Klimawandel verantwortlich machen.
Zur Römerzeit konnte ein Eichhörnchen die iberische Halbsinsel durchqueren, ohne ein einziges Mal den Boden zu berühren, so viele Bäume gab es. Heute könnte es durchs Land reisen, ohne ein einziges Mal in den Schatten eines Baumes zu treten. Die Hauptursache für die veränderten Regenmuster ist die Abholzung der Wälder, die Flächenversiegelung durch Tourismusburgen sowie Gewächshausmeere – vor allem an den Küsten. Diese bilden Hitzewände, an denen die Wolken abprallen und zurück aufs Meer treiben, wo sie abregnen – der Meeresspiegel steigt, das Inland wird trocken und immer heisser.
Dem kann man gegensteuern – durch Wälder und Landwirtschaft in Mischkultur, lebendige, autonome Siedlungen, die sich selbst in Kooperation mit der Natur versorgen. Dafür gibt es Beispiele – aber noch nicht genug.
Der Zeitpunkt hat in seiner letzten Ausgabe das Wasser zu einem Titelthema gemacht. Auch andere Medien haben zu Wasser gearbeitet: apolut, Manova, Radio München, Fairtalk, Terra Nova und Punkt.Preradovic haben Inhalte und Beiträge für einen neuen Umgang mit dem blauen Gold produziert. Einige Beispiele:
- Felix Feistel: Die schleichende Katastrophe (apolut)
- Elisa Gratias: Die unbeachtete Klimalösung (Manova)
- Roland Rottenfußer: Das Meer in mir (Manova)
- Kerstin Chavent: Das Gedächtnis des Wassers (Zeitpunkt)
- Elisa Gratias: Wasser rettet Klima (Radio München)
- Jens Lehrich im Gespräch mit Christa Leila Dregger, Matthias Mend, Anton Sàlat, Holger Schindler: Wasser — Quelle des Lebens (FairTalk)
- Eva-Maria Gent: Wasser ist die Quelle des Lebens (Zeitpunkt)
- Christa Dregger: Wasser ist Leben, keine Ware (Zeitpunkt)
- Vlad Georgescu: Wasser als Waffe (Zeitpunkt)
- Podcast: Wassertanz - Lernen loszulassen - Gespräch mit Arjana Brunschwiler (Zeitpunkt)
- Christa Dregger: Wasser – Quelle des Lebens und nicht des Profits (Radio München)
Wir – 11 Journalisten und Kulturschaffende aus alternativen Medien - und auch einige aus Mainstreammedien, die dort etwas Neues gestalten wollen - haben uns nun drei Tage lang hier bei mir an der Ostsee im Terra-Nova-Begegnungsraum getroffen. Dabei sind Texte, Podcasts und eine Talkshow entstanden, die unter den Links (s.o.), hier und auch hier gelesen, angeschaut und gehört werden können.
Mir macht diese Kooperation Hoffnung und wir haben schon die nächsten Themen geplant. Hier ist unsere gemeinsame Veröffentlichungs-Spielwiese.
Ich glaube, dass wir vom Wasser lernen können. Sei Wasser, mein Freund, sagte Bruce Lee. Und Lao Tse sagte:
Nichts auf der Welt ist so weich und nachgiebig wie das Wasser. Und doch bezwingt es das Harte und Starke.
Statt Wasser könnten wir auch Information sagen: Wenn diese so beharrlich, weich und entschlossen agiert wie Wasser, dann dringt sie durch.
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