Wahrheit im digitalen Zeitalter
Mit der steigenden Informationsflut, die täglich auf uns hereinprasselt, wächst unser Bedürfnis nach echtem Inhalt. Politiker, Journalisten, Prominente, aber auch alle mit einem Online-Profil — wer versorgt uns mit wahrheitsgetreuen Informationen und wer verdreht Tatsachen? Gemäss einem Artikel der New York Times wird vermehrt Computer-Software eingesetzt, um Lug und Trug zu entlarven. «Maschinen werden in der Lage sein, uns besser zu beobachten und zu verstehen», sagt Hartmut Neven, Zukunftswissenschaftler bei Google. Heisst die Endstation dieser Entwicklung Wahrheit?
In Frankreich, Grossbritannien und Norwegen verlangen Feministinnen nach einer Gesetzgebung, die digitale Fotoretuschen als solche kennzeichnet. Im Zuge dieser Forderung wurde eine Software entwickelt, die angibt, in welchem Grad Fotos von Prominenten und Fashionmodels verändert worden sind. Andere Programme untersuchen unser Sprechverhalten, um Lügen aufzudecken. «Wir wollen verstehen, wie Sprache unsere Emotionen wiedergibt», sagt Dan Jurafsky, Professor an der Stanford Universität in Kalifornien. Satzrhythmus, Sprechpausen, nervöses Lachen und bestimmte Wortgruppen können unsere Lügen entblössen.
Ob digitale Lügendetektoren demnächst auch als Beweismittel vor Gericht eingesetzt werden, ist fraglich. Obwohl es 2008 in Indien bereits einen Fall gab, ist die Verlässlichkeit solcher Daten noch umstritten. Was bedeuten aber diese Technologien, mal abgesehen von Gerichtsermittlungen und politischen Schlammschlachten, für unseren Alltag? Werden bei einem Vorstellungsgespräch unsere Schönredereien in Zukunft als Lügen gestraft? Vergessen wir nicht, dass Wahrheit nicht nur offenbart, sondern auch ertragen werden muss.
Quelle: New York Times
In Frankreich, Grossbritannien und Norwegen verlangen Feministinnen nach einer Gesetzgebung, die digitale Fotoretuschen als solche kennzeichnet. Im Zuge dieser Forderung wurde eine Software entwickelt, die angibt, in welchem Grad Fotos von Prominenten und Fashionmodels verändert worden sind. Andere Programme untersuchen unser Sprechverhalten, um Lügen aufzudecken. «Wir wollen verstehen, wie Sprache unsere Emotionen wiedergibt», sagt Dan Jurafsky, Professor an der Stanford Universität in Kalifornien. Satzrhythmus, Sprechpausen, nervöses Lachen und bestimmte Wortgruppen können unsere Lügen entblössen.
Ob digitale Lügendetektoren demnächst auch als Beweismittel vor Gericht eingesetzt werden, ist fraglich. Obwohl es 2008 in Indien bereits einen Fall gab, ist die Verlässlichkeit solcher Daten noch umstritten. Was bedeuten aber diese Technologien, mal abgesehen von Gerichtsermittlungen und politischen Schlammschlachten, für unseren Alltag? Werden bei einem Vorstellungsgespräch unsere Schönredereien in Zukunft als Lügen gestraft? Vergessen wir nicht, dass Wahrheit nicht nur offenbart, sondern auch ertragen werden muss.
Quelle: New York Times
09. Februar 2012
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