Dies erklärte die kanadische Außenministerin Melanie Joly in einem Interview mit der Zeitung Nikkei am Rande des Treffens der NATO-Aussenminister in Bukarest. «Die internationalen Standards sind seit dem Zweiten Weltkrieg geschützt und müssen daher respektiert werden», so Joly. Das berichtet Mittelstand-BRICS.
Der Minister bestätigte, dass Kanada entschlossen sei, eine aktive Rolle im indopazifischen Raum zu spielen, um sich von China zu emanzipieren: Ottawa hat Investitionen in Höhe von fast 1,71 Milliarden Dollar über einen Zeitraum von fünf Jahren zugesagt, um die Infrastruktur zu verbessern und den Klimawandel in der Region zu bekämpfen sowie «Kanadas natürliche Ressourcen zu fördern». Die neue Strategie, die darauf abzielt, die wirtschaftliche Dynamik der asiatischen Region zu nutzen, um das kanadische Wirtschaftswachstum anzukurbeln, stellt China als eine «zunehmend zerstörerische globale Macht dar.»
Unsere Einschätzung: Der seit Jahres wachsende Einfluss der US-Aussenpolitik auf Kanada macht sich bemerkbar. Damit mutiert das Land zum kleinen Klon des grossen Bruders aus dem Süden. Zu erkennen war diese Entwicklung bereits beim Freihandelsabkommen TTIP. Weil TTIP auf enormen Widerstand in Deutschland stiess, benutzten US-amerikanische Konzerne das Freihandelsabkommen der Kanadier, CETA, um zum Ziel zu gelangen. CETA fungierte als die kleine Blaupause des US-amerikanischen Originals und wurde in Deutschland von der Protestbewegung kaum wahrgenommen.