Kompostierbare Einwegtüten, Deo ohne Aluminium und EKGs mit weniger Elektroden
Die Sieger von über 170 jungen Forschenden beim Bremer Finale des Bundeswettbewerbs von «Jugend forscht“»

Die diesjährigen Gewinner des Bundeswettbewerbs von „Jugend forscht“ sind ausgewählt: Die besten Nachwuchs-Forschenden wurden am Sonntag in Bremen ausgezeichnet. Unter ihnen sind drei junge Frauen aus Rüsselsheim in Hessen, die eine kompostierbare Einwegtüte entwickelt haben, wie die Veranstalter mitteilten. «Man kann sie öfter benutzen als eine Papiertüte», sagte die 18 Jahre alte Anja Armstrong.

Als Materialbasis verwendeten sie und ihre beiden Mitstreiterinnen ein mit Hanffasern verstärktes Biopolymer aus Glycerin, Essigsäure, Stärke und Wasser. Mit Testreihen kam das Trio auf einen Materialmix, der reissfester ist als Papiertüten, aber trotzdem in drei Wochen biologisch abbaubar ist.

Mehr als 170 Talente aus Deutschland waren für vier Tage in die Hansestadt gereist, um ihre Forschungsarbeiten zu präsentieren. Der Wettbewerb stand unter dem Motto «Mach Ideen groß!». Die mehr als 100 Projekte umfassten Themen vom Umweltschutz bis zur Medizin.

Zwei 18-Jährige aus Wittlich in Rheinland-Pfalz überzeugten die Jury im Fachgebiet Chemie mit ihren Forschungen zu Aluminium in Deos. Sie verglichen handelsübliche Deodorants und Lösungen verschiedener Salze auf ihre schweisshemmende Wirkung. «Wir konnten in unserer Forschung feststellen, dass viele andere Stoffe eine ähnliche Wirkung wie Aluminium haben», sagte Gewinnerin Maike Zöllner.

Sie und ihre Kollegin Nike Remde nahmen erstmals an «Jugend forscht» teil, auf Anhieb hatten sie es über Regional- und Landeswettbewerbe bis ins Bundesfinale geschafft. 

Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit erhielt Bastian Auer (20) aus Bayern. Er entwickelte ein patientenschonendes EKG-Konzept, bei dem nur noch vier statt zehn Elektroden angelegt werden müssen. Neuronale Netzwerke rekonstruieren die fehlenden Signale der sechs schwerer anzubringenden Elektroden für eine vollständige und störungsfreie Diagnostik.