Es ist eine Art Krisenkennziffer: die Suizidrate. Im vergangenen Jahr haben sich in Deutschland 10.119 Personen das Leben genommen, meldete der Evangelische Pressedienst (epd) am Donnerstag. Das seien knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahresvergleich, berichteten Vertreter des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (Naspro) und der Deutschen Akademie für Suizidprävention, die die »Todesursachenstatistik« des Statistischen Bundesamts ausgewertet hatten, bereits am Dienstag. Damit liege die Anzahl hiesiger »Freitode« über der Marke von 10.000 Fällen. Erstmals wieder nach acht Jahren. Erfasst wurden nicht nur vollendete Suizide, auch versuchte: rund 100.000 im Jahr 2022.
Und: An Suiziden sterben deutlich mehr Menschen in diesem Land als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegalisierten Drogen und AIDS zusammen, wissen die Berichterstatter. Viele seien indes verhinderbar, sagte die Naspro-Kommunikationsbeauftragte, Hannah Müller-Pein, am Donnerstag im jW-Gespräch. Denn »acht von zehn suizidgefährdete Personen machen auf sich in ihrem familiären oder sozialen Umfeld aufmerksam«.
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