Milosz Matuschek: Wenn der Staat seine Bürger missbraucht
Erst Schutzschilde gegen ein angebliches Killervirus, jetzt Bauernopfer im USA-Russland-Krieg: Wir leben in einer toxischen Beziehung, in der Schlussmachen verboten ist.

Zu einem Kult gehören Hohepriester, ein Heilsversprechen und Gläubige. Wenn das Ganze als Geschäft betrieben wird, und das ist oft der Fall, ist der Guru ein Verkäufer, die Gläubigen sind Kunden und das ganze ist ein Betrug: das Heilsversprechen existiert gar nicht. Im Gegenteil: das Heilsversprechen ist oft die Maskerade für den Schaden. In krassen Kulten ist die Beziehung zwischen Guru und Anhängern ein Missbrauchsverhältnis, aus dem es nicht leicht ist, einen Ausweg zu finden.

Auch das Staat-Bürger-Verhältnis ist zu einem Kult verkommen, einem Kult von besonderer Art. Egal ob Corona oder Krieg: Wir sind als Bürger in einem Missbrauchsverhältnis zum Staat eingespannt. Wir sind Leidtragende einer Politik, der wir selbst dann nicht gänzlich entkommen können, wenn wir nicht an den Hokuspokus glauben, der uns erzählt wird. Das Mantra der Gläubigen lautet: “Solidarität”.

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