Peak Oil ist erreicht und der Bundesrat schläft

Der Ölpreis jagt von Rekord zu Rekord. Innerhalb eines Jahres hat er sich verdoppelt. Alle Indizien sprechen für eine Fortsetzung dieser Entwicklung. Der Bundesrat aber lehnt die Motion zur Schaffung einer dringend notwendigen Kommission für den Erdölausstieg ab. Für die Schweizerische Energie-Stiftung SES ist dies unverständlich, ja geradezu fahrlässig. Wollen wir grossen Schaden für Wirtschaft und Gesellschaft vermeiden, müssen wir uns schleunigst vom schwarzen Gold lösen.

SES-Präsident und Nationalrat Geri Müller reichte am 18. März diesen Jahres eine Motion zur Schaffung einer ExpertInnen-Kommission für den Ausstieg  aus dem fossilen Zeitalter ein. In seiner Antwort von Mitte Mai bezeichnet der Bundesrat nun eine solche Kommission als unnötig und lehnt die Motion ab. Er ist der Auffassung, dass die von ihm am 21. Februar beschlossene 4-Säulen Politik, bestehend aus Energieeffizienz, erneuerbaren Energien, Energieaussenpolitik und Grosskraftwerke ausreicht. Diese 4-Säulen Politik ist, wie die SES schon im Februar betonte, völlig unzureichend.

Die Schweiz ist mit über zwei Dritteln des Gesamtenergieverbrauchs extrem abhängig von fossilen Brenn- und Treibstoffen. Dies macht sie sehr anfällig auf ein sinkendes Angebot.
Ohne einen grundlegenden Politikwechsel droht der Welt nicht nur eine neue Ölkrise, sondern eine gewaltige Energiekrise. "Wir sollten das Öl verlassen, bevor es uns verlässt", sagt inzwischen sogar der Chefökonom der Internationalen Energieagentur IEA Faith Briol. Die Menschheit steht vor der Alternative, ob die Entscheidung über ihre gemeinsame Energiezukunft friedlich fällt, oder ob in naher Zukunft Ressourcenkriege drohen. Damit dies nicht geschieht, ist der Pfad zur 2000 Watt Gesellschaft aktiv zu beschreiten.

Der Ausstieg aus den zu Neige gehenden, unsicheren und klimaschädlichen fossilen Energieträgern muss sofort angegangenen werden. Die SES fordert National- und Ständerat eindringlich auf der Motion Folge zu leisten und so den kurzsichtigen Fehlentscheid des Bundesrates zu korrigieren.

Quelle: Schweizerische Energie-Stiftung SES

www.energiestiftung.ch
28. Mai 2008
von: