Flüchtlingszahl steigt weiter
Aber: 86 Prozent bleiben auf Herkunftskontinent – Staaten bieten mehr Plätze für Neuansiedlung
Im Jahr 2007 waren 42 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht des UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR hervor.
Diese Weltflüchtlingsstatistik 2007, die mit Daten aus 150 Ländern erstellt wird, belegt einen Anstieg bei Flüchtlingen auf 16 Millionen, davon 4,6 Mio. Palästinenser, und Binnenvertriebenen (IDPs) auf 26 Millionen (2006: 24,4 Mio). "Nach einem Rückgang in den Jahren 2001 bis 2005 beobachten wir seit zwei Jahren wieder einen Anstieg", sagte UN-Flüchtlingshochkommissar António Guterres bei der Präsentation drei Tage vor dem Weltflüchtlingstag am 20. Juni, "und das macht uns Sorgen. Und wir stehen vor einem Mix globaler Herausforderungen, der künftig sogar zu noch mehr Vertreibungen führen könnte", warnte Guterres mit Blick auf konflikt-bedingte, komplexe Krisen, knappe Ressourcen und extreme Preissprünge, die die Ärmsten am schlimmsten getroffen und zu Instabilität geführt hätten.
Für den bereits beobachteten Anstieg macht der Bericht unter anderem die Lage im Irak verantwortlich. Ende 2007 gab es dort allein 2,4 Millionen Binnenvertriebene (Anfang 2007: 1,8 Mio.). Einen starken Zuwachs von 400.000 IDPs auf eine Million verzeichnete auch Somalia. Bei den grenzüberschreitenden Flüchtlingen stehen Afghanen und Afghaninnen an der Spitze (drei Mio.), gefolgt von Irakern (zwei Mio.).
Ein Flucht-Muster zeigt sich auf allen Kontinenten: Flüchtlinge finden vor allem auf dem eigenen Kontinent Zuflucht, also etwa Darfur-Flüchtlinge im Tschad. Satte 86 Prozent der Flüchtlinge bleiben in ihrer Herkunftsregion. "Menschen in wohlhabenden Ländern sollten sich bewusst sein, dass die meisten Flüchtlinge weltweit in Entwicklungsländern leben", mahnte UNHCR-Chef Guterres. Dies belegt ein Blick in die Liste der Aufnahmeländer, mit Pakistan an der Spitze (zwei Millionen Flüchtlinge). Es folgen Syrien (1,5 Mio.), Iran (964.000), Deutschland (579.000) sowie Jordanien (500.000). Österreich liegt mit 30.800 Flüchtlingen auf Rang 40. "Viele Entwicklungsländer haben enorme Großzügigkeit bei der Aufnahme von Flüchtlingen bewiesen und verdienen deshalb noch viel mehr Unterstützung und Solidarität", betonte Guterres.
Die gute Nachricht im Bericht: 2007 erlebte die Neuansiedlung von Flüchtlingen in Drittstaaten einen Aufschwung. UNHCR konnte 99.000 Flüchtlinge, die am Erstzufluchtsort nicht bleiben konnten, an Regierungen weitervermitteln; die höchste Zahl in 15 Jahren. 2007 bekamen so 75.300 Flüchtlinge - viele aus Myanmar - in 14 Staaten eine neue Heimat, ein Plus von fünf Prozent. Neuansiedlung ist neben freiwilliger Rückkehr und Integration im Asylland die dritte dauerhafte Lösung für Flüchtlinge.
Am Freitag, 20. Juni 2008 ist Weltflüchtlingstag! Der "Jet d'eau" in Genf wird in der Nacht vom Weltflüchtlingstag in blau beleuchtet.
Quelle: UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR
Diese Weltflüchtlingsstatistik 2007, die mit Daten aus 150 Ländern erstellt wird, belegt einen Anstieg bei Flüchtlingen auf 16 Millionen, davon 4,6 Mio. Palästinenser, und Binnenvertriebenen (IDPs) auf 26 Millionen (2006: 24,4 Mio). "Nach einem Rückgang in den Jahren 2001 bis 2005 beobachten wir seit zwei Jahren wieder einen Anstieg", sagte UN-Flüchtlingshochkommissar António Guterres bei der Präsentation drei Tage vor dem Weltflüchtlingstag am 20. Juni, "und das macht uns Sorgen. Und wir stehen vor einem Mix globaler Herausforderungen, der künftig sogar zu noch mehr Vertreibungen führen könnte", warnte Guterres mit Blick auf konflikt-bedingte, komplexe Krisen, knappe Ressourcen und extreme Preissprünge, die die Ärmsten am schlimmsten getroffen und zu Instabilität geführt hätten.
Für den bereits beobachteten Anstieg macht der Bericht unter anderem die Lage im Irak verantwortlich. Ende 2007 gab es dort allein 2,4 Millionen Binnenvertriebene (Anfang 2007: 1,8 Mio.). Einen starken Zuwachs von 400.000 IDPs auf eine Million verzeichnete auch Somalia. Bei den grenzüberschreitenden Flüchtlingen stehen Afghanen und Afghaninnen an der Spitze (drei Mio.), gefolgt von Irakern (zwei Mio.).
Ein Flucht-Muster zeigt sich auf allen Kontinenten: Flüchtlinge finden vor allem auf dem eigenen Kontinent Zuflucht, also etwa Darfur-Flüchtlinge im Tschad. Satte 86 Prozent der Flüchtlinge bleiben in ihrer Herkunftsregion. "Menschen in wohlhabenden Ländern sollten sich bewusst sein, dass die meisten Flüchtlinge weltweit in Entwicklungsländern leben", mahnte UNHCR-Chef Guterres. Dies belegt ein Blick in die Liste der Aufnahmeländer, mit Pakistan an der Spitze (zwei Millionen Flüchtlinge). Es folgen Syrien (1,5 Mio.), Iran (964.000), Deutschland (579.000) sowie Jordanien (500.000). Österreich liegt mit 30.800 Flüchtlingen auf Rang 40. "Viele Entwicklungsländer haben enorme Großzügigkeit bei der Aufnahme von Flüchtlingen bewiesen und verdienen deshalb noch viel mehr Unterstützung und Solidarität", betonte Guterres.
Die gute Nachricht im Bericht: 2007 erlebte die Neuansiedlung von Flüchtlingen in Drittstaaten einen Aufschwung. UNHCR konnte 99.000 Flüchtlinge, die am Erstzufluchtsort nicht bleiben konnten, an Regierungen weitervermitteln; die höchste Zahl in 15 Jahren. 2007 bekamen so 75.300 Flüchtlinge - viele aus Myanmar - in 14 Staaten eine neue Heimat, ein Plus von fünf Prozent. Neuansiedlung ist neben freiwilliger Rückkehr und Integration im Asylland die dritte dauerhafte Lösung für Flüchtlinge.
Am Freitag, 20. Juni 2008 ist Weltflüchtlingstag! Der "Jet d'eau" in Genf wird in der Nacht vom Weltflüchtlingstag in blau beleuchtet.
Quelle: UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR
17. Juni 2008
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