Fernwärmesysteme sind Netze von Heisswasserleitungen, die die Wärme direkt in die Häuser der Menschen bringen. Im Gegensatz zu einzelnen Wärmepumpen, die eine massgeschneiderte Installation in jeder Wohnung erfordern, können sie Tausende von Haushalten auf einmal mit sauberer Wärme versorgen. Darauf weist Euractiv hin, und:
«Die ersten Fernwärmenetze wurden in Europa während der kommunistischen Ära errichtet, wobei der Grossteil dieser Netze noch immer mit stark umweltbelastender Kohle oder Gas betrieben wird. Sie sind jedoch vielseitig und können mit jeder lokal verfügbaren Energiequelle gespeist werden – also beispielsweise mit Abwärme aus nahe gelegenen Fabriken oder erneuerbaren Energien.
In Deutschland sind 6,1 Millionen Haushalte an ein Wärmenetz angeschlossen, was einem Anteil von 14,2 Prozent an der Wärmeversorgung des Landes entspricht. Berlin nimmt die Spitzenposition ein, da mehr als ein Drittel der Stadt mit zentral beheiztem Wasser versorgt wird – das sind mehr als 1,4 Millionen Haushalte. Die deutsche Hauptstadt verfügt über das größte Fernwärmenetz Westeuropas, das europaweit nur von Warschau und Moskau übertroffen wird».
Nun sollen mehr Haushalte ans Fernwärmenetz.
„Um dies zu erreichen, haben wir uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Jedes Jahr sollen 100.000 Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen werden“, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).
Auch die Fernwärme ist allerdings alles andere als ‚sauber‘. Die Wärme, die in die Haushalte transportiert wird, wird derzeit meist durch die Verbrennung von Gas, Kohle, Biomasse oder Hausmüll erzeugt.
Nach Angaben des Betreibers Vattenfall wurden im Jahr 2021 in Berlin 77 Prozent der Fernwärme durch die Verbrennung von fossilem Gas und 14,6 Prozent durch die Verbrennung von Steinkohle erzeugt. Der Rest wurde durch eine Vielzahl anderer Energiequellen abgedeckt.