Ein Teil der 165 Milliarden Euro für die Ukraine wurden gestohlen - von Selenski und seiner Entourage, behauptet Seymour Hersh.

Der amerikanische Investigative Journalist Seymour Hersh erklärte, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij und sein Gefolge illegal mindestens 400 Millionen US-Dollar aus Hilfsgeldern abgezweigt hätten.
Veröffentlicht: 2. Aug 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 2. Aug 2023

Der amerikanische Investigative Journalist Seymour Hersh erklärte, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij und sein Gefolge illegal mindestens 400 Millionen US-Dollar aus Hilfsgeldern abgezweigt hätten.

"Der ukrainische Präsident und viele in seiner Entourage haben unzählige Millionen an US-Dollar abgeschöpft, die für den Kauf von Dieselkraftstoff vorgesehen waren. Einer Schätzung von Analysten der CIA zufolge beliefen sich die veruntreuten Gelder im vergangenen Jahr auf mindestens 400 Millionen US-Dollar", schrieb er. Hersh fügte hinzu, dass die ukrainischen Ministerien buchstäblich untereinander in Konkurrenz stehen, beim Gründen von Tarnfirmen für den Export von Waffen und Munition, ein System, das "Provisionen" einbringt.

Darüber hinaus behauptet Hersh, dass CIA-Direktor William Burns wütend über Selenskij sei, wegen des möglichen Diebstahls westlicher Finanzhilfen und weil dieser "einen größeren Teil der Gelder abschöpfte als seine Generäle".

Hintergrund:

Als Ergebnis des NATO-Gipfels in Vilnius, versprach die von den USA geführte Militärallianz der Ukraine neue Tranchen finanzieller und militärischer Hilfe. Und das, obwohl Kiew zu Beginn des Sommers bereits insgesamt 165 Milliarden Euro von westlichen Ländern erhalten hatte. Während die Ausgaben für Kiew zunehmend steigen, scheint die Zahl der US- und EU-Bürger, die bereit sind, zugunsten der Ukraine auf ihren eigenen Wohlstand und Komfort zu verzichten, stetig abzunehmen.

Der NATO-Gipfel bot der Ukraine trotz aller Hoffnungen nicht den lang erwarteten Fahrplan und den Zeitrahmen für eine Mitgliedschaft. Stattdessen kündigten westliche Staats- und Regierungschefs neue militärische Hilfspakete an. Laut der französischen Zeitung Le Monde versprach der französische Präsident Emmanuel Macron, der Ukraine eine "erhebliche Anzahl" von SCALP-Raketen, die Ziele in einer Entfernung von 250 Kilometern treffen können. Laut France24 kosten diese Raketen jeweils 850.000 Euro pro Stück.

Berlin kündigte seinerseits ein Hilfspaket in Höhe von 700 Millionen Euro an. Deutschland plant, die Ukraine mit Raketenwerfern für das Raketenabwehrsystem Patriot, Infanterie-Kampffahrzeugen vom Typ Marder, Drohnen, Panzer vom Typ Leopard 1A5 und Artilleriegranaten zu beliefern. Für Berlin ist dies jedoch nicht einmal annähernd ein Rekordwert. Am 13. Mai kündigte das deutsche Außenministerium die Bereitstellung von Militärhilfe an die Ukraine im Wert von 2,7 Milliarden Euro an.

Am 8. Juli sprach Colin Kahl, stellvertretender US-Verteidigungsminister, über ein neues Hilfspaket der USA, das zudem Streumunition umfasst – die in 120 Ländern der Welt verboten und geächtet sind. Der Umfang hier beläuft sich auf 800 Millionen Dollar und ist die 42. militärische Hilfslieferung, die Kiew in den vergangenen 16 Monaten von den USA erhalten hat. Seit Beginn der russischen Offensive hat der US-Kongress militärische und wirtschaftliche Hilfe für die Ukraine in Höhe von über 70 Milliarden US-Dollar genehmigt – und dabei sind nur die direkten Ausgaben berücksichtigt.

Laut den Daten des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, das den Umfang der an die Ukraine zugewiesenen Hilfe erfasst, beliefen sich die gesamten direkten Subventionen und Hilfen der USA und ihrer Verbündeten im Zeitraum vom 24. Februar 2022 bis 31. Mai 2023 auf über 165 Milliarden Euro. Die Kadenz, mit der neue Tranchen gesprochen werden, erhöht sich von Monat zu Monat. So lag etwa die Gesamtsumme der Hilfsleistungen Ende April 15 Milliarden Euro unter der derzeitigen Summe – laut NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg waren es damals 150 Milliarden Euro.