Polens Bauern lehnen Korridore für ukrainisches Getreide ab

In Polen befürchten die Landwirte, dass Getreideimporte aus der Ukraine die Preise für Getreide drücken könnten.
Veröffentlicht: 8. Aug 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 8. Aug 2023

Landwirte in Polen befürchten, dass eigentlich für Regionen in Nahost und Afrika bestimmtes Getreide aus der Ukraine seinen Weg auf den einheimischen Markt finden und die Preise in Polens ärmsten Regionen nach unten drücken könnte, sobald der Einfuhrstopp im September aufgehoben wird.

«Die Einfuhr von ukrainischem Getreide nach Polen stellt unsere Landwirte vor erhebliche Herausforderungen, denn ihre Erzeugnisse müssen mit den Erzeugnissen aus dem Ausland konkurrieren», sagt Wiktor Szmulewicz, Präsident der polnischen Landwirtschaftskammer gegenüber der deutschen Welle. Für die polnischen Landwirte sei dies ein ungleicher Wettbewerb, fügt er hinzu, denn die landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus der Ukraine unterliegen nicht den Standards der Europäischen Union und sind somit günstiger.

Ein Einkäufer nahe der im Grenzgebiet liegenden polnischen Stadt Hrubieszow, der ungenannt bleiben wollte, erzählt, dass er Landwirten im vergangenen Jahr bis zu 1600 Zloty (360 Euro) pro Tonne zahlen musste. Kurz danach begannen die Preise jedoch rapide zu fallen, um bis zu 50 Prozent.