Fukushima: Japan leitet radioaktives Tritium in den Ozean ein

Japan hat mit der weiteren Einleitung von 1,34 Millionen Tonnen radioaktiven Kühlwasser aus dem lahmgelegten Kernkraftwerk Fukushima-1 begonnen. Der Prozess wird 40 Jahre dauern. Das berichtete das japanische Unternehmen Tokyo Electric Power (TEPCO) am Donnerstag.
Veröffentlicht: 5. Oct 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 5. Oct 2023

Im Laufe der zweiten Phase sollen bis zu 7.800 Tonnen Wasser eingeleitet werden, wobei die Tagesmenge unter 500 Tonnen liegen soll.

Im März 2011 wurde das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi von einem Tsunami heimgesucht, der Strom- und Kühlanlagen lahmlegte, was zur Kernschmelze des Kernbrennstoffs in drei Reaktoren, zur Zerstörung ihrer Behälter, zu Explosionen und zur Freisetzung großer Mengen radioaktiven Materials führte.

Bis heute wurden das Gelände des Werks und die umliegenden Gebiete praktisch gesäubert. Allerdings wird kontinuierlich Wasser in die zerstörten Reaktoren geschüttet, um die Kernbrennstofffragmente abzukühlen, das durch Lücken mit starker radioaktiver Kontamination austritt.

Es wird behandelt, enthält danach aber noch Tritium, das nicht entfernt werden kann. Mittlerweile haben sich auf dem Gelände des Kernkraftwerks mehr als 1,34 Millionen Tonnen Wasser angesammelt und mehr als 1.040 Stahltanks gefüllt. Die japanische Regierung hatte zuvor beschlossen, das aufbereitete Wasser schrittweise ins Meer einzuleiten. Diese Operation wird 30-40 Jahre dauern.

Am 1. September wurde die Einleitung der ersten Ladung von rund 7.800.000 Tonnen Wasser abgeschlossen. Bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres (endet am 31. März 2024) sollen voraussichtlich rund 31.200 Tonnen ins Meer eingeleitet werden.

Diese Operation wurde von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) genehmigt. Abgesehen von der Reinigung wird das Wasser des Kernkraftwerks stark mit Meerwasser verdünnt. Tritium und andere radioaktive Isotope verbleiben dort in unbedeutenden Mengen, weit unter den zulässigen Standards, sagt Tokio.

Messungen im Meer durch japanische Behörden und die IAEA haben diese Behauptungen bisher bestätigt. Die Entscheidung Tokios, das Wasser abzulassen, hat bei mehreren Staaten Kritik hervorgerufen, allen voran China, das einen Stopp der Operation fordert.

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