In einer Umfrage von Foreign Policy wurde er zum effizientesten US-Aussenminister der letzten 50 Jahre gekürt. Seine Tätigkeit als nationaler Sicherheitsberater und Aussenminister geriet jedoch sowohl bei Liberalen und Pazifisten als auch bei rechten Politikern in die Kritik.
Menschenrechtsaktivisten warfen Kissinger eine Beteiligung an Repressionen in mehreren lateinamerikanischen Ländern, darunter Argentinien und Chile, vor, als das Militär in diesen Ländern in den 1970er Jahren mit Unterstützung der US-Geheimdienste an die Macht kam.
Kissinger besuchte Russland viele Male und traf sich mehr als zehn Mal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Ihr erstes Treffen fand im Juli 2001 und das letzte am 29. Juni 2017 statt. Er forderte, Russland als wichtiges Element im neuen System des globalen Gleichgewichts zu behandeln, und sagte, dass das Gleichgewicht zwischen Russland und den Vereinigten Staaten die Stabilität in der Welt verbessern würde. Er sagte auch wiederholt, dass Washington die «Hegemonie» Russlands in den ehemaligen Sowjetrepubliken von Weißrussland bis Kasachstan anerkennen müsse.
Kissinger erhielt den Friedensnobelpreis für sein Engagement für das Ende des militärischen Engagements der USA im Vietnamkrieg. Zu seinen weiteren Auszeichnungen zählen die Presidential Medal of Freedom (1977), der Order of the British Empire (Knight Commander, 1995) und die Israeli Presidential Medal of Honor (2012). 2009 erhielt er als Erster den Ewald-von-Kleist-Preis der Münchner Sicherheitskonferenz.
Er bekam Ehrentitel mehrerer Universitäten und Akademien, darunter der Diplomatischen Akademie des russischen Aussenministeriums. 2016 wurde er zum ausländischen Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
Der ehemalige US-Aussenminister starb nach Angaben seiner Beratungsfirma Kissinger Associates Inc. in seinem Haus in Connecticut.
