Der Bundesrat hat seine Pläne für eine Weiterentwicklung der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) in die Vernehmlassung geschickt – die Frist endet heute. Der Vorschlag des Bundesrates beinhaltet zwar wichtige Updates von überholten Regelungen, allerdings verpasst er es, die LSVA für die aktuellen Herausforderungen im Güterverkehr fit zu machen. Die Alpen-Initiative hat sich vertieft mit der Vorlage beschäftigt, sich mit einer Stellungnahme eingebracht und wird den parlamentarischen Prozess dazu eng begleiten. Die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs geht nach langen Jahren der kleinen Fortschritte in die falsche Richtung. Seit 2020 ist die Zahl der Lastwagenfahrten durch die Alpen um +6.1% gestiegen, auf ganze 916'000 im Jahr 2023. Damit wird die eindrückliche Erfolgsgeschichte der Verlagerungspolitik nicht weitergeschrieben und das gesetzliche Verlagerungsziel von maximal 650'000 Lastwagenfahrten durch die Alpen weiterhin überschritten – um satte 266'000. Die LSVA ist das wichtigste Instrument, um den steigenden Lastwagenfahrten entgegenzuwirken. Mit einer ambitionierten LSVA-Revision könnte die Verlagerungswirkung der LSVA somit deutlich gestärkt werden. Doch in der bundesrätlichen Vorlage fehlt gemäss Beurteilung der Alpen-Initiative eine deutliche Erhöhung der LSVA, eine automatische Koppelung an die Teuerung und die Ausdehnung auf Lieferwagen mit 2,5 –3,5 Tonnen Gewicht. Die Alpen-Initiative begrüsst, dass auch elektrisch angetriebene Lastwagen künftig LSVA-pflichtig sind. Denn auch diese verursachen – wenn auch in den kleineren Ausmassen – negative externe Effekte, wie Lärm, Ressourcen- und Boden-Verbrauch, Unfälle und Stau, als auch Feinstaub durch Brems- und Reifenabrieb. Zudem bremst die aktuell vollständige LSVA-Befreiung dieser Fahrzeuge die Verlagerungswirkung der LSVA aus. Wir befürworten eine LSVA-Totalbefreiung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen aber nur bis maximal im Jahr 2028. Eine Totalbefreiung bis Ende 2030 sehen wir als zu lang an. Positiv findet die Alpen-Initiative, dass der Bundesrat den momentanen Deckungsgrad der externen Kosten mit der LSVA als «unbefriedigend» einstuft und den Missstand gesetzlich angehen will. Allerdings verpasst es die geplante Revision des Bundesrates, die LSVA für eine umweltfreundlicheren und klimaneutralen Güterverkehr in der Schweiz fit zu machen. Dafür bräuchte es folgende Massnahmen bzw. Anforderungen an eine zeitgemässe und verlagerungswirksame LSVA:
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Die Frist endet heute, schreibt die Alpeninitiative