Aus dem aktuellen Verteilungsbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) hervor, dass die Einkommen in Deutschland immer ungleicher verteilt sind. In der Ungleichverteilung wurde sogar ein neuer Höchstwert erreicht. Mit den Auswirkungen der Coronapolitik und dem anschliessenden Inflationsschub hat sich die Lage besonders für die Haushalte in der unteren Hälfte der Einkommensskala noch einmal verschärft. Aber auch in der Mittelschicht haben die Menschen Angst vor Verarmung und sozialem Abstieg.
Massiv zugenommen haben die Personen, die unter «strenger Armut» leiden und weniger als 1120 Euro monatlich für einen Einpersonenhaushalt zur Verfügung haben. 2010 waren das 7,8 Prozent der Menschen in Deutschland, 2021 stieg die Anzahl auf 11,3 Prozent. Die Betroffenen können sich keine neue Kleidung leisten, nicht ins Kino gehen oder Freunde zum Essen einladen. Es gibt keinerlei Rücklagen für finanzielle Notlagen. Der Anteil der Menschen in strenger Armut sei noch stärker gestiegen als die Armutsquote insgesamt, schreiben die Studienautoren.
Mehr als die Hälfte der Menschen in Armut und in prekären Verhältnissen ist mit der Politik nicht mehr zufrieden und ein Drittel davon denkt: «Die regierenden Parteien betrügen das Volk.»
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